Ohne sie hätten wir nur halb soviel Heimweh, sie gehören zu unserer Heimatstadt wie die Vorwahl und Brezeln: Unsere Lieblingsplätze. So wie das Teehaus.

Stuttgart - Schön, wenn der Sommer noch vor einem liegt. Das steigert die Vorfreude auf Sommernächte in der Stadt und Nachmittage am Teehaus. Warm genug um draußen zu sitzen war es ja bereits, bald macht dann auch die Picknickdecke jede Wiese zum eigenen Restaurant. Und an diesem Lieblingsplatz beginnt man damit am besten so: Mit dem Rücken auf die Picknickdecke legen, in den Himmel schauen, dann die Ellenbogen anwinkeln und auf die Unterarme stützen. Vor einem: ganz Stuttgart.

 

Wer am Teehaus picknickt, der hat einen der schönsten Panoramablicke über Stuttgart direkt vor seiner Decke. Karlshöhe, Schloßplatz, Schloßgarten, Staatsgalerie - kann man von hier oben problemlos entdecken. Und das ganz ohne Fernglas. Zugegeben, man liegt am schrägen Hang und das ein oder andere Getränk ist hier schon mal umgekippt, aber so ist das eben in Halbhöhenlage. 

Einst stand hier eine Villa 

Wer mag, der kann auch einfach ein paar Meter zum Teehaus rüberlaufen und es sich auf Stühlen bequem machen. Kuchen, Kaffee und Eis gibt es dann direkt dazu. Oder eine Bank auf der Aussichtsplattform ist gerade frei geworden. Einst stand im Weißenburgpark am Bopser die Villa Weißenburg, das Wohnhaus des Unternehmers Ernst von Sieglin. Übrig geblieben ist das Teehaus, das Sieglin für seine Frau gebaut haben soll. Ebenso wie der darunter liegende Marmorsaal, der immer gerne für Feste und Feiern gemietet wird. So begegnet man beim Aufstieg mit Decke und Turnschuhen gerne mal Menschen im schicken Anzug. Schade um die Villa, aber schön, dass inzwischen alle Stadtkinder die Aussicht von hier oben genießen können. Spazierengehen kann man hier auch und meist bleibt man sowieso länger als man vor hatte. Und kommt immer wieder.