Stuttgart - Keine Frage: Die Messlatte nach den Roger-Federer-Festspielen im Vorjahr lag hoch. Über 60 000 Besucher strömten damals auf den Stuttgarter Weissenhof. Zuschauerrekord. Es schien, als wolle jeder den Maestro einmal auf dem Killesberg siegen sehen.
Öffentliche Fokus liegt auf Federer und Co.
Verglichen dazu kommen die knapp über 50 000 Zuschauer in diesem Jahr bescheiden daher. Auch wenn Turnierdirektor Edwin Weindorfer mit Verweisen auf das schlechte Wetter und die Pfingstferien nicht unrecht haben dürfte, bleibt festzuhalten: Die Stars der Zukunft locken (noch) keine Zuschauermassen zum Mercedes-Cup. Federer, Nadal, Djokovic – das sind die großen Namen der Branche und Zuschauermagnete. Die einzigen.
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Nun darf man Weindorfer nicht die Versäumnisse der ATP vorwerfen. Schließlich hat es die Profitennisorganisation verpasst, die breite Öffentlichkeit auf die Post-Federer-Ära einzustimmen. Matteo Berrettini, Felix Auger-Aliassime, Denis Shapovalov oder Daniil Medvedev – alles Top-25-Spieler aus dem U-23-Sektor. Alle waren sie auf dem Weissenhof. Mit dem Handicap, dass sie außerhalb ihrer Heimatländer noch kaum einer kennt. Dabei spielen sie nicht nur Weltklassetennis, sondern sind auch noch smarte Typen, die eine große Öffentlichkeit verdient hätten.
Nicht die Schuld der Mercedes-Cup-Macher
Auch das frühe Ausscheiden von Topstar Alexander Zverev liegt nicht in der Hand der Mercedes-Cup-Macher. Dass der Hamburger und Weindorfer unisono betonen, eine langfristige Zusammenarbeit anzustreben, darf als positives Zeichen gewertet werden. Auch in Richtung des Hauptsponsors, mit dem eine Vertragsverlängerung ansteht. Schließlich will auch Mercedes-Benz Weltstars und Zuschauerzuspruch auf der Anlage sehen.
Auger-Aliassime und Co. als „Spieler der neuen Generation“ zu promoten war bei der ATP als gute Idee gedacht. Allerdings wurde versäumt zu vermitteln, dass die Profis bereits heute absolutes Weltklassetennis zeigen. Und entsprechend die Zuschauer auf den Weissenhof locken.