Die Trojaner-Software Emotet ist per Spam-Mail ins Ludwigsburger Landratsamt gekommen – und hat 25 Computer infiziert. Was bedeutet das für die personenbezogenen Daten der Bürger im Landkreis?

Ludwigsburg: Susanne Mathes (mat)

Ludwigsburg - Besondere Vorsicht ist geboten, wenn man derzeit eine Mail vom Ludwigsburger Landratsamt bekommt: Die Behörde wurde im Dezember Opfer einer Spam-Mail-Welle, wie sie jetzt mitteilt. Die Folge: Personenbezogene Daten von Bürgern, die im Dezember per Mail mit dem Landratsamt in Kontakt standen, könnten in fremde Hände gelangt sein. Betroffen waren 25 von 1800 Computern. Das Landratsamt ruft die Bürger deshalb dazu auf, besondere Aufmerksamkeit walten zu lassen, wenn sie E-Mails von Mitarbeitern des Landratsamtes im Postfach haben.

 

„Man sollte auf keinen Fall alles, was nach Landratsamt aussieht, sofort öffnen“, warnt der Pressesprecher Andreas Fritz. Schützen könne man sich, indem man den Absender kritisch prüfe und zweifelhafte E-Mails im Zweifelsfall lösche. Auch solle man keine Anhänge öffnen – vor allem keine in den Formaten .doc und .xls. Links in E-Mails, deren Absender nicht absolut vertrauenswürdig sei, sollte man nicht anrühren. Für den Fall, dass durch das unwissentliche Öffnen einer infizierten Mail bereits Schaden entstanden ist, bittet die Kreisbehörde Betroffene, ihren Datenschutzbeauftragten unter datenschutzbeauftragter@landkreis-ludwigsburg.de zu kontaktieren.

Virenattacke kam über Spam-E-Mails

Auslöser der Datenpanne war eine Infektion mit der Schadsoftware Emotet im Dezember. Sie kommt als so genannter Trojaner daher, schleicht sich sozusagen über Spam-Emails in die Rechner. Seit dem Auftreten wird an der Analyse, der Beseitigung der Infektion und an dem Wiederaufbau der IT-Infrastruktur gearbeitet, so der Pressesprecher.

Alles zum gefährlichen Emotet-Virus lesen Sie hier.

Bemerkt wurde das Problem, als die Anti-Viren-Software Alarm schlug. Weil eine E-Mail mit schadhaftem Inhalt geöffnet worden war, hatte sich Emotet verbreitet und 25 Rechner unterschiedlicher Abteilungen innerhalb der Behörde infiziert. Alle betroffenen Rechner wurden vom Netz genommen und neu aufgesetzt. „In diesem Kontext sind verschiedene Dienste vorübergehend vollständig abgeschaltet worden“, so Fritz. Zwar hätten die Auswirkungen abgemildert werden können. Dennoch sei die Infektion eine Datenpanne, die dem Landes-Datenschutzbeauftragten gemeldet worden sei.