Das amerikanische Journal, das die umstrittene facebook-Studie veröffentlicht hat, distanzierte sich davon. Möglicherweise seien Methoden benutzt worden, die nicht den Regeln wissenschaftlicher Forschung entsprechen. Zugleich haben amerikanische Datenschützer eine Beschwerde bei der Aufsichtsbehörde eingereicht.

Menlo Park - Amerikanische Datenschützer gehen gegen Facebook wegen des umstrittenen Psycho-Experiments vor. Die Gruppe EPIC (Electronic Privacy Information Center) reichte eine Beschwerde bei der Aufsichtsbehörde FTC ein. Sie kritisiert, Facebook habe mit dem Test gegen geschäftliche Regeln und eine Vereinbarung mit der FTC zum Schutz der Nutzerrechte verstoßen.

 

Bei dem Experiment im Januar 2012 sollte untersucht werden, wie sich Emotionen in Netzwerken ausbreiten. Entsprechend waren Einträge von Freunden ohne Wissen der beobachteten Nutzer vorgefiltert worden: Den einen wurden mehr positive Nachrichten angezeigt, den anderen mehr negative. An der Studie waren rund 690 000 Nutzer beteiligt.

Das Journal „Proceedings“ der amerikanischen Nationalen Akademie der Wissenschaft („PNAS“) hatte die Studie veröffentlicht. Es distanzierte sich jetzt von dem Test. Möglicherweise seien dabei Methoden eingesetzt worden, die nicht den wissenschaftlichen Regeln entsprochen hätten, schrieb Chefredakteur Inder M. Verma in einer Stellungnahme. Bei wisssenschaftlichen Studien muss beispielsweise das Einverständnis der Teilnehmer vorliegen. Facebook unterliege aber anderen Vorschriften wie Forschungsinstitute.