Die Europäische Union setzt Facebook im Skandal um die Nutzung von Profildaten im US-Wahlkampf eine zweiwöchige Frist. Das Unternehmen soll darlegen, ob auch die Daten europäischer Nutzer betroffen waren.

Brüssel - Die EU-Kommission hat dem Facebook-Konzern eine zweiwöchige Frist gesetzt, um die Fragen zum Datenskandal zu beantworten. In einem Schreiben, das der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag in Auszügen vorlag, forderte Justizkommissarin Vera Jourova den Internetriesen auf, die Rolle des Unternehmens Cambridge Analytica aufzuklären und die Frage zu beantworten, ob die persönlichen Daten europäischer Facebook-Nutzer betroffen waren.

 

50 Millionen Facebook-Nutzer betroffen

Cambridge Analytica soll die Daten von mehr als 50 Millionen Facebook-Nutzern illegal für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump ausgewertet und dann gezielt eingesetzt haben. Facebook steht wegen des Skandals in den USA wie auch in Europa unter massivem politischen Druck.

Jourova forderte nun Antworten auf die Frage, wie die Daten von Millionen Menschen „in die Hände von Dritten gelangen konnten“. Außerdem wolle sie wissen, wie Facebook gedenke, solche Probleme in Zukunft zu verhindern und die europäischen Datenschutzregeln einzuhalten.

Facebook will Betroffene informieren

Am Montag hatte das Bundesjustizministerium in Berlin mitgeteilt, es werde in den kommenden Tagen die Zahl der in Deutschland betroffenen Nutzer bekannt geben. Facebook habe sich verpflichtet, alle Betroffenen über den Missbrauch ihrer Daten zu informieren.