Klima und Nachhaltigkeit: Julia Bosch (jub)

„Tinder wurde 2012 gegründet, war aber zunächst eher unbekannt“, weiß Chris Pleines. In Europa sei Tinder nach den Winterspielen 2014 in Sotschi populär geworden. „Da haben die Athleten untereinander getindert.“ Das sprach sich herum. Die Nutzerzahlen stiegen stetig. Viele Menschen lehnten Tinder aber ab: „Es gilt als sehr oberflächlich und ist eher geeignet für die Suche nach etwas Kurzfristigem“, erklärt Pleines.

 

Die App Willow will da mehr in die Tiefe gehen. Sie funktioniert prinzipiell ähnlich wie Tinder, zeigt aber anstatt Fotos selbst gewählte Fragen anderer Nutzer an. Die muss man gegenseitig beantworten. Da wird nach dem Lieblingsfilm gefragt, aber auch philosophisch Verbrämtes diskutiert, wie: „Ist dein Glas halb voll oder halb leer?“ Danach kann der Nutzer das Profil des Gegenübers, samt Fotos, öffnen. Bisher ist die App aber wenig bekannt.

Mittlerweile gibt es viele solcher Nischenprodukte. Eine davon ist die Anwendung Minder, die sich an heiratswillige muslimische Singles richtet. Minder funktioniert ähnlich wie Tinder, hat aber einige glaubensspezifische Eigenheiten. So geben die Nutzer nicht nur ein persönliches Motto und ihren Beruf an, sondern auch ihre Ethnie und Religion. Sogar ein „Religiositäts-Barometer“ gibt es. Minder ist erst seit wenigen Monaten in den deutschen App-Stores erhältlich, bisher nur für iPhones. Pleines schätzt, dass Minder in Deutschland wenig Nutzer hat. Erfolgreicher sei die App in den USA und in den Niederlanden, berichtet der App-Experte.