Der Depeche-Mode-Sänger Dave Gahan hat sein neues Soloalbum „Imposter“ herausgebracht, das ausschließlich Coverversionen bietet.

Stuttgart. - Dave Gahan, der Sänger der britischen Großpopband Depeche Mode, hat den Lockdown klug genutzt – und nun sein fünftes Soloalbum herausgebracht. Diesmal handelt es sich um ein Werk, das ausschließlich Coverversionen bietet – mit songs von Künstlerinnen wie PJ Harvey und Cat Power, aber auch Unerwartetem wie einer Charlie-Chaplin-Adaption. Im Kurzinterview berichtet er, was ihn getrieben hat.

 

Mister Gahan, Sie wirken erholt. Die Pandemie scheint Ihnen gut bekommen zu sein.

Danke sehr. Ich muss sagen: Dieses Leben mit weniger Hektik und kaum Verpflichtungen hat mir gut gefallen. Mich zu verstecken und möglichst wenig Menschen zu sehen war nichts, was mir besonders schwergefallen ist (lacht). Ich will aber auch nichts verherrlichen, für meine Familie und viele Freunde war diese Zeit eine sehr harte. Und jetzt finde ich es wirklich in Ordnung, dass endlich die Platte erscheint!

Wenn man nicht wüsste, dass Musik und Texte auf „Imposter“ nicht von Ihnen, sondern von Künstlern wie Cat Power, PJ Harvey oder Mark Lanegan stammen, könnte man problemlos denken, dass es Ihre eigenen sind.

Dann habe ich ja alles richtig gemacht (lacht). Allerdings verbeuge ich mich schon sehr bewusst vor diesen großartigen Liedern. Es sind nicht meine, aber auch ich habe das Gefühl, es könnten meine sein. Aus diesem Grund haben wir sie auch ausgewählt.

Warum haben Sie überhaupt ein Coveralbum aufgenommen?

Um ehrlich zu sein: Weil wir keine eigenen Songs hatten. Ich fühlte mich nicht inspiriert, etwas Neues zu schreiben. Und das, was ich schrieb, fand ich nicht so toll und es nicht wert, veröffentlicht zu werden. Also nahmen wir uns der Idee eines Coveralbums an, auf dem wir uns nicht so sehr darauf fokussieren wollten, dass es fremde Songs sind, sondern mit denen wir auf eine kleine Reise durch die Welt von Dave Gahan entführen wollten.

Apropos Depeche Mode: Was haben Sie eigentlich aktuell geplant?

Da tut sich noch nicht viel. Martin Gore hat Anfang des Jahres sein Soloalbum veröffentlicht, das ich sehr mag. Ich weiß, dass er schreibt. Aber mehr auch nicht. Doch selbst wenn wir noch nicht konkret über die Zukunft gesprochen haben, bin ich mir sicher, dass es mit uns weitergehen wird.