Die CDU setzt die Wehr- und Dienstpflicht wieder auf die Tagesordnung. Dass die Einführung eines allgemeinen Dienstes am Staat schnell kommt, ist ausgeschlossen, meint Bärbel Krauß.

Politik/Baden-Württemberg : Bärbel Krauß (luß)

Berlin - Eine schnelle Wiedereinsetzung der Wehrpflicht oder die rasche Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht für junge Frauen und Männer wird es nicht geben. Das würde nicht nur die Bundeswehr überfordern. Auch Polizei, Feuerwehren, Rettungsdienste und soziale Einrichtungen von der Krippe bis zum Pflegeheim können solche Jobs für bis zu 700 000 junge Menschen im Jahr nicht herbeizaubern. Die schieren Zahlen sind kein geringes, sondern ein großes Problem. Denn gerecht zugehen muss es beim Einziehen der Dienstpflichtigen. Sonst gibt es keine Akzeptanz für einen Dienst.

 

Dennoch hat die CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer mit ihrem Versprechen, über das Thema in ihrer Partei noch einmal „ganz intensiv“ diskutieren zu müssen, mehr als einen Stein ins Wasser geworfen. Denn der Blick auf die vergangenen sieben Jahre lehrt, dass Truppe, Polizei und freiwillige Feuerwehren die Rekrutierung des Nachwuchses ohne Wehrpflicht nicht in den Griff bekommen haben. Besserung zeichnet sich auch nicht ab, was nicht nur mit der guten Konjunktur auf dem Lehrstellenmarkt zu tun hat. Da geht es um wichtige Sicherheitsfragen. Ob die Dienstpflicht die Antwort darauf sein und mehrheitsfähig werden kann? Das hängt davon ab, wie gut und ernsthaft die CDU das Thema angeht.