In der Tat wird es „außerordentlich schwierig“ den alten Rosensteintunnel einer öffentlichen Nutzung zuzuführen. Diese zutreffende Einschätzung entbindet das Land aber nicht davon, dies mit allen Anstrengungen zu versuchen, meint unser Redakteur Thomas Durchdenwald.

Stuttgart - Das Finanzministerium des Landes hat Recht. In der Tat: Es ist außerordentlich schwierig, den alten Rosensteintunnel für eine öffentliche Nutzung herzurichten. Wer einmal die Röhre besucht hat, kann dieser Einschätzung nur zustimmen. Es ist dunkel und feucht, behördliche Auflagen wie Fluchtwege und Brandschutz sind nur mit großem Aufwand zu erfüllen.

 

Land in der Pflicht

Allerdings sind Historie und Atmosphäre des ältesten Bauwerks der württembergischen Eisenbahngeschichte ebenfalls außerordentlich, nämlich außerordentlich faszinierend. Hinzu kommt die außerordentlich schöne Lage des Tunneleingangs oberhalb des Neckars in Bad Cannstatt. Das historische Portal wieder herzurichten und den Tunnel wieder zugänglich zu machen, und sei es nur auf einem ersten Abschnitt, ist deshalb große Anstrengungen wert. Der Anstoß von außen ist durch das bemerkenswerte Engagement des Vereins gekommen. Das Land sollte jetzt nicht nur abwinken, sondern mit den vielen Engagierten gemeinsam nach einer Lösung suchen. Auch das einige hundert Meter entfernt stehende Wilhelmatheater war einst eine Bauruine, jetzt ist es ein Kleinod. Ein Beispiel, das Schule machen könnte.