Angesichts der Debatte um Tausende offene Haftbefehle im Land warnt die Gewerkschaft Strafvollzug vor einer Überlastung der Gefängnisse. Bereits jetzt fehlen rund 1000 Haftplätze und mindestens 300 Personalstellen in Baden-Württemberg.

Stuttgart - Angesichts der Debatte um Tausende offene Haftbefehle im Land warnt die Gewerkschaft Strafvollzug (BSBD) vor einer Überlastung der Gefängnisse. Auch wenn bis zu 20 000 Haftbefehle nicht gleichbedeutend mit einer Inhaftierungswelle seien, wäre der Justizvollzug nicht ansatzweise in der Lage, die zusätzliche Inhaftierung einer größeren Zahl von Menschen zu bewältigen, warnte der Landesvorsitzende Alexander Schmid am Mittwoch in Stuttgart. „Weder sind die notwendigen Haftplätze vorhanden, noch auch nur annähernd das notwendige Personal.“

 

Bereits jetzt fehlten rund 1000 Haftplätze und mindestens 300 Personalstellen in Baden-Württemberg. „Die Gefängnisse im Land stehen am Rande des Kollaps.“ Eine Verstärkung und Reform des Strafvollzuges sei überfällig, sagte Schmid. Ende März 2018 waren in Baden-Württemberg nach Angaben der Bundesregierung knapp 20 000 Haftbefehle offen.

Der Bund der Strafvollzugsbediensteten (BSBD) in Baden-Württemberg vertritt nach eigenen Angaben mit rund 2700 Mitgliedern die Interessen der 4000 Beschäftigten im Justizvollzug im Land.