Die Grünen im Gemeinderat üben scharfe Kritik an den Anträgen von CDU und SPD, die Sanierung der Staatsoper erneut auf den Prüfstand zu stellen. Ihr Fraktionschef Andreas Winter spricht von „scheinheiligem Theater“ und wirft der politischen Konkurrenz Inkompetenz und Unprofessionalität vor.

Stuttgart - Die Grünen im Gemeinderat haben die Anträge von CDU und SPD, nochmals die Prüfung alternativer Optionen wie der eines Neubaus an Stelle der Sanierung der Staatsoper zu prüfen, als „scheinheiliges Theater“ kritisiert.

 

Beide Parteien hätten durch ihre Vertreter im Verwaltungsrat der Württembergischen Staatstheater die Pläne für eine Generalüberholung und den Ausbau des historischen Littmann-Baus mitgetragen. Man habe seit 2014 immer wieder ausführlich in diversen Gremien das Für und wieder der Opernsanierung diskutiert. „Wer nach fünfjähriger Diskussion jetzt den Zeitpunkt für gekommen hält, groß zu denken und alle Pläne noch einmal zu hinterfragen, offenbart damit Inkompetenz und Unprofessionalität“, erklärte der Grünen-Fraktionschef Andreas Winter. Die Prüfanträge sägten am Opernbetrieb und verzögerten die Sanierung. Es sei eine „fahrlässige Wette“ darauf, dass die kurz vor der Havarie stehende Bühnenmaschinerie solange noch halte, sagte Winter. Man mute den über 1000 Mitarbeitern der Oper und des Balletts damit für weitere Jahre arbeitsrechtlich problematische Bedingungen zu.

Offenbar seien CDU und SPD vom „Aufbruchsgeist beseelt“, so Winter in Anspielung auf die Initiative Aufbruch Stuttgart um den TV-Moderator Wieland Backes. Diese hatte mit ihrem hartnäckigen Drängen auf die Prüfung eines Opernneubaus zuletzt bei Freien Wählern und CDU einen Meinungsumschwung ausgelöst. Der Aufbruch hält einen Neubau für billiger und schneller zu realisieren. Am Dienstag berät der Technikausschuss über die Anträge von CDU und SPD.