Zweifel gegenüber Norbert Mezger als Wahlausschuss-Vorsitzenden sind nicht angebracht.

Schönaich - Die Kommunalpolitik in Schönaich scheint immer für Zündstoff gut. Das galt besonders, als der ehemalige Bürgermeister Schamburek und der Gemeinderat teils harte Gefechte miteinander austrugen. An vorderster Front immer auch der CDU-Fraktionsvorsitzende und jetzige Interimsbürgermeister Norbert Mezger. In den vergangenen Wochen ist hier Ruhe eingekehrt. Statt Streit herrscht vermehrt im Gemeinderat ein Geist der Zusammenarbeit. Diese positivere Außenwirkung und so manche Projektfortschritte weisen daraufhin, dass es seit einigen Wochen geregelter zugeht und auch Norbert Mezger seinen Anteil daran trägt. Die zurückhaltende Kritik aus dem Gemeinderat, dass Mezgers Erklärung zu seinem gewünschten Rückzug in der Vorlage dünn sei, ist berechtigt. Deutlichere Worte hätten hier Signalwirkung gehabt. Kommunalrechtlich ist diese besondere Ausgangslage nicht zu beanstanden. Wichtig ist, dass ein Bürgermeister-Kandidat aus dem Hause Mezger keine Vorteile daraus schöpft, dass an der Spitze des Rathauses ein Familienmitglied steht. Argwohn, dass hier jemand seine Position nutzen könnte, ist nicht angemessen. Der 67-jährige Interimsbürgermeister hat nach über 30 Jahren kommunalpolitischem Engagement Gradlinigkeit, Zuverlässigkeit und Integrität bewiesen und verdient daher einen Vertrauensvorschuss für die anstehende Wahl. So gesehen ist die spezielle Vater-Sohn-Bürgermeister-Bürgermeisterkandidat-Konstellation keine Gefahr für die Schönaicher Demokratie.

 

m.dudenhoeffer@krzbb.de