Kemal Malik bestätigt ausdrücklich den Trend, dass die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft vor allem deshalb immer wichtiger wird, weil die Pharmaunternehmen zunehmend daran interessiert sind, den Ursachen von Krankheiten auf die Spur zu kommen. Gerade dieses Ziel ist aber sehr forschungsintensiv. „Wir sind gut in der Entwicklung, aber nicht so gut in der Forschung“, gibt Malik unumwunden zu. Da schwingt die Ansicht mit, dass diese Aufgabe beim akademischen Forschungsumfeld gut aufgehoben ist. Daher verwundert auch der Trend nicht allzu sehr, dass die großen Pharmaunternehmen das Gebiet Forschung und Entwicklung (englisch: research and development) zunehmend in Richtung Suche und Entwicklung (search and development) verschieben.

 

Ein wichtiges anderes Kooperationsgebiet zwischen Industrie und Wissenschaft sind die klinischen Prüfungen, die jedes Medikament vor der Zulassung absolvieren muss. Peter Gøtzsche vom Nordischen Cochrane Zentrum in Kopenhagen kritisierte, dass viele vorgebliche wissenschaftliche Prüfungen reine Marketingmaßnahmen seien. Und er beklagt, dass wichtige Daten von den Pharmaunternehmen unter Verschluss gehalten werden. „Wir brauchen Kontrolle und Zugang zu den Daten“, fordert er. Daher riet er den Nachwuchswissenschaftlern im Auditorium, nie einen Vertrag mit einem Pharmaunternehmen zu unterzeichnen, bei dem der vollständige Zugang zu den erhobenen Daten nicht ausdrücklich gewährleistet sei.

Ruf nach Reform der Zulassung neuer Medikamente

Die auf dem Podium versammelten Experten sind sich dabei einig, dass die derzeitigen Zulassungsprozeduren und klinischen Studien antiquiert seien und dringend verändert werden müssten. Wobei alle Beteiligten betonen, dass dies ein schwieriges Unterfangen sei – was ihrer Meinung nach vor allem an den Behörden liegt, die für die Zulassungen zuständig sind. Hier deuten sich allerdings Veränderungen an: Vor allem in Europa sei man auf einem guten Weg, in Zukunft Abwägungen zu Risiko und Nutzen eines Medikaments besser einbringen zu können.

Auch im Hinblick auf die Zugänglichkeit von Rohdaten aus klinischen Prüfungen scheint sich etwas zu tun. Der Bayer-Manager Kemal Malik jedenfalls spricht sich für mehr Transparenz aus. Und er versichert, dass sein Unternehmen auf dem Weg sei, sämtliche Daten über die Medikamentenprüfungen „ohne Restriktionen“ der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

Halten Pharmaunternehmen wichtige Daten unter Verschluss?

Kemal Malik bestätigt ausdrücklich den Trend, dass die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft vor allem deshalb immer wichtiger wird, weil die Pharmaunternehmen zunehmend daran interessiert sind, den Ursachen von Krankheiten auf die Spur zu kommen. Gerade dieses Ziel ist aber sehr forschungsintensiv. „Wir sind gut in der Entwicklung, aber nicht so gut in der Forschung“, gibt Malik unumwunden zu. Da schwingt die Ansicht mit, dass diese Aufgabe beim akademischen Forschungsumfeld gut aufgehoben ist. Daher verwundert auch der Trend nicht allzu sehr, dass die großen Pharmaunternehmen das Gebiet Forschung und Entwicklung (englisch: research and development) zunehmend in Richtung Suche und Entwicklung (search and development) verschieben.

Ein wichtiges anderes Kooperationsgebiet zwischen Industrie und Wissenschaft sind die klinischen Prüfungen, die jedes Medikament vor der Zulassung absolvieren muss. Peter Gøtzsche vom Nordischen Cochrane Zentrum in Kopenhagen kritisierte, dass viele vorgebliche wissenschaftliche Prüfungen reine Marketingmaßnahmen seien. Und er beklagt, dass wichtige Daten von den Pharmaunternehmen unter Verschluss gehalten werden. „Wir brauchen Kontrolle und Zugang zu den Daten“, fordert er. Daher riet er den Nachwuchswissenschaftlern im Auditorium, nie einen Vertrag mit einem Pharmaunternehmen zu unterzeichnen, bei dem der vollständige Zugang zu den erhobenen Daten nicht ausdrücklich gewährleistet sei.

Ruf nach Reform der Zulassung neuer Medikamente

Die auf dem Podium versammelten Experten sind sich dabei einig, dass die derzeitigen Zulassungsprozeduren und klinischen Studien antiquiert seien und dringend verändert werden müssten. Wobei alle Beteiligten betonen, dass dies ein schwieriges Unterfangen sei – was ihrer Meinung nach vor allem an den Behörden liegt, die für die Zulassungen zuständig sind. Hier deuten sich allerdings Veränderungen an: Vor allem in Europa sei man auf einem guten Weg, in Zukunft Abwägungen zu Risiko und Nutzen eines Medikaments besser einbringen zu können.

Auch im Hinblick auf die Zugänglichkeit von Rohdaten aus klinischen Prüfungen scheint sich etwas zu tun. Der Bayer-Manager Kemal Malik jedenfalls spricht sich für mehr Transparenz aus. Und er versichert, dass sein Unternehmen auf dem Weg sei, sämtliche Daten über die Medikamentenprüfungen „ohne Restriktionen“ der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.