Sitzkiesel, Gitterbänke, Zinken: Kurz vor der EM sind wir durch Stuttgart-Mitte flaniert und haben uns umgesehen, ob die Landeshauptstadt ihre Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum verbessern konnte.

Orte, die bestimmte Gruppen von vornherein ausschließen, ihnen den Platz verwehren und sich feindselig anfühlen, sind so normal geworden, dass sie kaum noch auffallen – oder sie sind so subtil angelegt, dass man einen geübten Blick braucht, um sie zu entdecken. Nicht so am Karlsplatz. Dort wurde für rund 50 000 Euro neues Stadtmobiliar angeschafft: Die mittlerweile berühmten Sitzkiesel (sie haben es 2023 in das jährlich erscheinende Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler geschafft) und ihre nicht minder besonderen Gitterbänke schafften es kürzlich auch in ein Wahl-Reel des FDP-Kandidaten Michael Conz, der beim Versuch einer Parcours-Übung recht wenig Eleganz an den Tag legte. Das umstrittene Mobiliar wurde im Zuge des Projekts Lebenswerte Innenstadt angeschafft und soll die Fußgängerzone auf die bisherigen Kurzparkerplätze an der Dorotheenstraße ausweiten.