Die Hotel- und Gaststättenbranche kann mit dem vergangenen Jahr zufrieden sein. Voraussichtlich wurde ein neuer Rekord geschrieben. Viel Kritik gibt es an einer neuen Steuer.

Stuttgart - Die Hoteliers der Stadt haben Grund zu feiern. „Wir rechnen aufs Gesamtjahr 2019 gesehen erstmals mit mehr als vier Millionen Hotelübernachtungen in Stuttgart“, sagte Markus Hofherr, der Vorsitzende des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Stuttgart beim Neujahrsempfang am Montag im Hotel Le Méridien. Segen und Fluch: Unter den Gästen war die Bettensteuer, die der Gemeinderat wie berichtet kurz vor Weihnachten beschlossen hat, ein heißes Thema.

 

Dieser Beschluss „enttäuscht uns sehr“, so Hofherr. Die Branche sei mit rund 1800 Betrieben ein bedeutender Arbeitgeber, Wirtschaftsfaktor und „Jobmotor“. Man habe seit 2010 rund 4000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Dafür erfahre man „nicht immer die angemessene Wertschätzung“.

Bettenauslastung von 52 Prozent

Aber: „Wir sind bereit zum Dialog auch mit denen, die im Gemeinderat gegen uns waren.“ Das konnte der Ehrengast, Wirtschafts- und Finanzbürgermeister Thomas Fuhrmann mit ins Rathaus nehmen. Er versprach, die Mittelverwendung transparent darzustellen. Das Geld soll der Kultur zufließen.

Bis November 2019 verzeichnet die Hotellerie eine Bettenauslastung von 52 Prozent. Das sei ein guter Wert, meinte Hofherr – vor allem, wenn man bedenke, dass die Kapazitäten weiter gewachsen seien, und zwar um rund 1200 auf aktuell fast 21 000 Betten. Für Freude in der Branche sorgt auch die Spitzengastronomie mit zwei neuen Topadressen. Hofherr gratulierte Michael Huppert vom Hupperts und Fabian Heldmann vom Zauberlehrling zum 2019 verliehenen Michelin-Stern.