Ein tragischer Vorfall überschattet das 15. „Deichbrand“-Festival in Cuxhaven. Eine 26-jährige Besucherin ist am Sonntagmorgen leblos in ihrem Zelt entdeckt worden. Die Behörden ermitteln unter Hochdruck.

Cuxhaven - Nach dem Tod einer Festival-Besucherin auf dem „Deichbrand“-Open-Air in Nordholz bei Cuxhaven soll die Gerichtsmedizin eingeschaltet werden. Die Staatsanwaltschaft Stade habe beim Amtsgericht eine gerichtsmedizinische Untersuchung zur Klärung der Todesursache beantragt, teilte die Polizei am Montag mit. Besucher des Festivals hatten den Angaben zufolge ihre 26-jährige Freundin am Sonntagmorgen leblos in ihrem Zelt gefunden. Wiederbelebungsversuche des Notarztes waren erfolglos geblieben.

 

Seelsorger standen Freunden und Angehörigen der Toten zur Seite. „Es war gut, dass wir da waren und helfen konnten“, sagte der Koordinator des Seelsorge-Teams, der evangelische Pastor Manfred Lea, dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Mehr als 50.000 Besucher angereist

Für den Sanitätsdienst während des viertägigen Open-Air-Festivals auf dem Seeflughafen von Nordholz sorgten rund 700 Ehrenamtliche der Johanniter-Unfall-Hilfe aus ganz Deutschland. Sie hätten 3.045 Patientenkontakte gehabt, bilanzierte am Montag Thorsten Ernst, Einsatzleiter der kirchlichen Hilfsorganisation auf dem „Deichbrand“. Davon seien 1.900 Bagatellen wie kleine Schnittwunden oder Pflaster für eine Blase gewesen.

Daneben habe es Schürfwunden, alkoholbedingte Probleme, Prellungen, Stauchungen, Atembeschwerden und Brandverletzungen gegeben, vermehrt auch Verletzungen des Sprunggelenks. 129 Personen seien zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht worden.

Zum „Deichbrand“ waren nach Angaben der Polizei von Donnerstag bis Sonntag mehr als 50.000 Besucherinnen und Besucher nach Nordholz gekommen. Das Festival wird seit 2012 von Seelsorgerinnen und Seelsorgern begleitet, in diesem Jahr von einem elfköpfigen Team. Sie wollen auch im kommenden Jahr dabei sei. Das nächste „Deichbrand“ auf dem Seeflughafen Nordholz ist für die Zeit vom 16. bis 19. Juli 2020 geplant.