Etwa 80 Teilnehmer eines Linksbündnisses haben am Rotebühlplatz in Stuttgart gegen die Maßnahmen des Teil-Lockdowns demonstriert, die ihrer Meinung nach ungerecht sind.

Stuttgart - Unter dem Motto „Der neue Lockdown trifft die Falschen“ demonstrierten am Samstagmittag an der oberen Königstraße rund 80 Teilnehmer eines Linksbündnisses gegen Infektionsschutzmaßnahmen, die einseitig Gastronomen, Arbeiter in der Veranstaltungsbranche, Solo-Selbstständige oder Kunstschaffende treffen würden. Im Rahmen der Kundgebung betonte der Veranstalter, die Initiative „Solidarität und Klassenkampf“, dass die Regierung in der Pandemie mit „zweierlei Maß“ messe. Große Konzerne seien von den Regelungen im Rahmen des Teil-Lockdowns nicht betroffen, obwohl dies zum Beispiel weiterhin zu überfüllten Bussen und Bahnen im Berufsverkehr führe.

 

Das Bündnis kritisierte darüber hinaus, dass Unternehmen die Pandemie ausnutzten, um Lohnkürzungen und Entlassungen zu forcieren. „Wir fordern eine soziale Krisenlösung und einen Lockdown für Reiche“, sagte eine Sprecherin des Linksbündnisses. Redner der Veranstaltungsbranche, aus dem Krankenhausbereich, aus dem Öffentlichen Dienst sowie des Bosch-Betriebsrates kamen zu Wort. Das Bündnis rief dazu auf, dem drohenden Jobabbau mit Streik zu begegnen.

Im Anschluss an die Kundgebung zog eine größere Gruppe von Demonstranten auf der Hirschstraße durch die Innenstadt. Dabei wurde das Schaufenster des Büros der Wählerinitiative von Frank Nopper mit gefälschten Wahlplakaten beklebt. Die Plakate mit Aufschriften wie „Ausbeutung ist Chefsache“ waren den Original-Wahlplakaten des CDU-Kandidaten nachempfunden.