Auch am Wochenende haben Tierschützet in Tübingen demonstriert. Sie fordern die Einstellung von Versuchen mit Affen am Tübinger Max-Planck-Institut. Im nächsten Jahr sollen die Proteste weitergehen.

Tübingen - Vor dem Max-Planck-Institut in Tübingen haben am Wochenende mehrere hundert Menschen gegen wissenschaftliche Versuche mit Affen protestiert. „Wir haben es geschafft, kurz vor Weihnachten fast 1000 Leute zu mobilisieren“, sagte der Vorsitzende der Gruppe „Soko Tierschutz“, Friedrich Mülln, am Sonntag. Er kündigte eine Fortsetzung der Kampagne im kommenden Jahr an und forderte das Institut wie die Behörden zu Gesprächen auf.

 

An dem friedlichen Protestmarsch zum Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik beteiligten sich nach Polizeiangaben rund 800 Menschen. Dort schlossen sie das Gebäude auf einer Länge von 2,3 Kilometern mit einer Menschenkette ein. Die Teilnehmer zündeten Kerzen an, um der bei den Versuchen getöteten Tiere zu gedenken. An einer nächtlichen Mahnwache bis zum Sonntagmorgen beteiligten sich nach Angaben Müllns 35 Menschen.

„Für uns ist das rechtswidrige Forschung und wir werden unsere Kampagne erst dann einstellen, wenn diese Forschung beendet ist“, sagte Mülln. „Wir sind grundsätzlich gesprächsbereit, aber weder von Seiten der Behörden noch auf Seiten des MPI gibt es Gesprächsbereitschaft.“ So habe es das Regierungspräsidium abgelehnt, den verdeckten Ermittler von „Soko Tierschutz“ zu einem Gespräch einzuladen.

Dessen Aufnahmen mit einer versteckten Kamera wurden im September veröffentlicht. In dem Film waren Affen mit offenen Wunden zu sehen, einige Tiere übergaben sich. Die Max-Planck-Gesellschaft hat die Vorwürfe zurückgewiesen, zugleich aber eine bessere Betreuung der Tiere angekündigt.