Ein linkes Bündnis hat gegen die AfD-Aktion auf dem Schlossplatz demonstriert. Es gehe der AfD darum, ein Zeichen gegen Gewalt zu setzen, sagte der AfD-Landtagschef Bernd Gögel.

Stuttgart - Zu einer „Mahnwache gegen Gewalt“ haben sich am Mittwoch Abgeordnete und Mitarbeiter der AfD-Landtagsfraktion vor dem Commerzbank-Gebäude am Schlossplatz versammelt. Mit der Aktion protestierten sie gegen den Überfall auf den Bremer Bundestagsabgeordneten und Landesvorsitzenden der AfD, Frank Magnitz, am Montag.

 

Die Polizei sperrte das Areal vor dem Bankgebäude, auf dem die kurzfristig anberaumte Aktion stattfand, durch Barrieren ab, weil sich zahlreiche linke Gruppierungen zur Gegendemonstration angekündigt hatten. Die rund 150 Teilnehmer des Antifaschistischen Aktionsbündnis Stuttgart (AABS) versuchten mit großformatigen Transparenten, die Mahnwache gegen die Passanten auf der Königstraße abzuschirmen. „Hier zwängen sich Täter in eine Opferrolle, die ihnen in keiner Weise zusteht“, so eine Sprecherin des Bündnisses. Es sei wichtig, sich dieser von Gewalt geprägten, rechten Hetze in den Weg zu stellen.

Polizei spricht von friedlicher Veranstaltung

Der Vorsitzende der AfD-Landtagsfraktion, Bernd Gögel, betonte, dass die Mahnwache „aus Respekt gegenüber dem fast gestorbenen Bundestagsabgeordneten Frank Magnitz stattfindet“. Es gehe der AfD darum, ein Zeichen gegen die wachsende Gewalt in der Gesellschaft zu setzen. Eine Rede des Fraktionschefs der AfD ging im Lärm der überwiegend jungen Demonstranten unter. AfD-Pressesprecher Klaus-Peter Kaschke wollte die Mahnwache als „Aufruf zur Mäßigung“ verstanden wissen.

Die Protestaktion am Schlossplatz verlief nach Polizeiangaben friedlich. Es sei zu einer Anzeige wegen Beleidigung gegen einen AfD-Sympathisanten gekommen.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Textes war der Eindruck vermittelt worden, der AfD-Politiker Stefan Räpple habe auf der Mahnwache gefordert, im Lichte der Attacke auf Frank Magnitz seine Parteikollegen „legal zu bewaffnen.“ Tatsächlich hat Räpple dies in einer Pressemitteilung am 8. Januar getan.