Bei einer propalästinensischen Demonstration in Berlin sind nach Polizeiangaben 17 Polizisten und sieben Teilnehmer verletzt worden. Mehr als 30 Strafanzeigen wurden aufgenommen.
Bei einer propalästinensischen Demonstration in Berlin sind nach Polizeiangaben 17 Polizisten und sieben Teilnehmer verletzt worden. Mehr als 30 Strafanzeigen wurden aufgenommen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Der Versammlungsleiter hatte die Veranstaltung demnach nach verschiedenen Vorfällen am Samstagabend bereits für beendet erklärt; etwa 250 Menschen hätten sich aber geweigert, den Ort zu verlassen, weswegen die Polizei ihn räumte.
Die Demonstration unter dem Motto „Stoppt den Gaza Genozid“ begann den Angaben zufolge am Samstagnachmittag im Ortsteil Steglitz. Etwa 600 Menschen hätten teilgenommen, hieß es, und seien Richtung Schöneberg gelaufen. Zwei Frauen hätten unabhängig voneinander den Aufzug begleitet, eine von ihnen mit Israel-Flagge. Beide hätten immer wieder von der Polizei geschützt werden müssen.
Medizinischer Notfall bei Zwischenkundgebung
Bei einer Zwischenkundgebung habe es einen medizinischen Notfall gegeben: Ein Teilnehmer sei bewusstlos geworden. Helfende Polizeikräfte seien von anderen Teilnehmern der Demonstration behindert worden. Der Betroffene sei schließlich wieder zu sich gekommen, habe auf weitere medizinische Hilfe verzichtet und sei weggegangen.
Später maskierten sich der Polizei zufolge mehrere Menschen mit Palästinenserschals und riefen strafrechtlich relevante Parolen. Auf Polizisten und Journalisten seien Flaschen geworfen und Beamte seien getreten worden.
Demonstranten wehren sich gegen Ende der Proteste
Am frühen Abend habe die Versammlungsleitung die Demonstration für beendet erklärt. Etwa 250 Menschen hätten sich aber geweigert, den Ort zu verlassen, weiter Flaschen geworfen und verbotene sowie polizeifeindliche Parolen skandiert.
Die Polizei habe den Ort durch Schieben und Drücken geräumt, wobei sieben Teilnehmer verletzt worden seien. Vier von ihnen mussten den Angaben zufolge ins Krankenhaus. Auch ein Rettungshubschrauber sei zum Einsatz gekommen.
28 Strafanzeigen wurden wegen Beleidigung, Landfriedensbruchs, Körperverletzung, versuchter Gefangenbefreiung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte oder Volksverhetzung aufgenommen, außerdem fünf weitere wegen Körperverletzung im Amt gegen eingesetzte Polizeikräfte.