Immer mehr Institutionen reagieren auf die neuen Missbrauchsvorwürfe gegen Michael Jackson. Die Macher der „Simpsons“ nehmen eine Episode aus ihrem Angebot – und die Bonner Bundeskunsthalle überarbeitet ihre geplante Ausstellung zum Popstar.

Stuttgart -

 

Die Macher der Zeichentrickserie „Simpsons“ reagieren auf die neuen Missbrauchsvorwürfe gegen Michael Jackson. Sie verbannen eine Episode, in der die Stimme des 2009 gestorbenen „King of Pop“ zu hören ist, aus ihrem Angebot. „Es fühlt sich an, als sei es das einzig Richtige“, sagte der Produzent James L. Brooks. „Die Geburtstagsüberraschung“ soll demnach nicht mehr im Fernsehen wiederholt und auch von Streamingplattformen entfernt werden. In der 1991 ausgestrahlten Episode trifft Homer Simpson in der Psychiatrie auf einen Patienten, der vorgibt, Michael Jackson zu sein. Der US-Popstar, ein Fan der Serie, lieh der Figur seine Stimme.

Was geschah in Neverland?

Auch die Bonner Bundeskunsthalle will die aktuellen Debatten um Michael Jackson aus ihrer kommenden Ausstellung nicht ausklammern. Man werde „trotz der Kurzfristigkeit reagieren und die Ernsthaftigkeit des Themas herausstellen“, sagte der Intendant der Bundeskunsthalle, Rein Wolfs. Ab 22. März zeigt das Museum die Schau „On the Wall“ zum kulturellen Einfluss des Musikers, die zuvor in London und Paris zu sehen war. Die Kindesmissbrauch-Vorwürfe gegen Jackson werden durch den Dokumentarfilm „Leaving Neverland“ neu diskutiert. Die Debatte sei nicht abgeschlossen und gestalte sich zehn Jahre nach dessen Tod um so schwieriger, erklärte Wolfs. Die Ausstellung sei keine Hommage an den Popstar, sondern widme sich „ausschließlich dem ‚Phänomen Jackson’ in der bildenden Kunst.“ Klar sei jedoch, „dass eine Loslösung beider Aspekte nicht möglich ist“.