In Stuttgarts Innenstadt stand am Samstag zum ersten Mal seit dem schwarzen Donnerstag wieder ein Wasserwerfer. Die Polizei hatte ihn vorsorglich angefordert.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Die Polizei hat am Samstag zum ersten Mal seit dem Einsatz im Schlossgarten am 30. September 2010 wieder einen Wasserwerfer in die Innenstadt gebracht. Das Fahrzeug wurde für den Fall bereitgehalten, dass es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen linken und rechten Demonstranten am Schillerplatz gekommen wäre. Die Lage bei den Demos war laut der Polizei ruhig, deswegen wurde der Wasserwerfer nicht in die Nähe des Versammlungsorts gebracht.

 

Linke und rechte Gruppen melden Demos an

Der Stadt lagen vor dem Wochenende zwei Anmeldungen von Versammlungen vor, bei denen das Ordnungsamt und die Polizei Konfliktpotenzial sahen. Die eine Gruppe, politisch rechts einzuordnen, habe zum Protest gegen „Linksfaschismus“ und gegen Gewalttaten linker Demonstranten aufgerufen. Der Anmelder der als rechts eingeordneten Demo sei dem Umfeld der Gruppe „Fellbach wehrt sich“ zuzurechnen. Er habe mit 100 Personen gerechnet. Auf der Gegenseite erwartete die „Linksjugend solid“ unter dem Titel „Stuttgart bleibt bunt“ 300 Teilnehmer.

Absperrgitter halten die Gruppen voneinander fern

„Die Anmeldung kam recht kurzfristig“, sagte ein Polizeisprecher. Man habe nicht genau abschätzen können, wie viele Beamte zur Verfügung stehen würden. Deswegen habe man für den Fall der Fälle den Wasserwerfer angefordert. Weder dieser noch das Einschreiten der etwa 300 Beamten sei jedoch nötig geworden. An der rechten Demo nahmen 17 Personen teil, an der Gegendemo etwa 200. Mit Absperrgittern rund um den Schillerplatz hielt die Polizei die Gruppen voneinander fern. Der Wasserwerfer war beim Landtag mit Wasser betankt und im Gerichtsviertel bereitgestellt worden.