Der wegen Völkermord angeklagte serbische Ex-Militärchef Ratko Mladic muss sich nun doch in einem Mammutprozess vor Gericht verantworten.

Den Haag - Der wegen Völkermord angeklagte serbische Ex-Militärchef Ratko Mladic muss sich nun doch in einem Mammutprozess vor Gericht verantworten. Der UN-Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien wies am Donnerstag in Den Haag einen Antrag der Staatsanwaltschaft ab, das Verfahren in zwei aufeinanderfolgende Prozesse aufzuteilen. Eine solche Aufteilung könnte zu Vorurteilen gegen den Angeklagten führen und den Ablauf des Verfahrens erschweren, teilten die Richter mit.

 

Die Staatsanwälte hatten eine Aufteilung in zwei Prozesse gefordert, weil sich der Gesundheitszustand von Mladic immer weiter verschlechtert hat. Der 68-Jährige wird seit Dienstag in einem Krankenhaus in Den Haag wegen einer Lungenentzündung behandelt.

Die Anklage wollte Mladic zuerst wegen des Völkermords an bosnischen Muslimen in Srebrenica zur Verantwortung ziehen. In einem zweiten Prozess sollten dann weitere mutmaßliche Kriegsverbrechen behandelt werden.