Deniz Naki, der lange Zeit für den FC St. Pauli spielte, hat sich in der Affäre um Mesut Özil direkt an den Nationalspieler gewandt.

Hamburg - Der kurdischstämmige Fußball-Profi Deniz Naki hat sich mit einem offenen Brief an den ehemaligen Nationalspieler Mesut Özil gewandt und dessen Rassismus-Vorwürfe gekontert. Die Ereignisse in Deutschland hinsichtlich Özils Situation seien „natürlich traurig“, schrieb Naki via Facebook.

 

Der 29 Jahre alte frühere Profi des FC St. Pauli und des SC Paderborn habe drei Jahre für den türkischen Verein Amedspor gespielt und sei in dieser Zeit wegen seines kurdischen Hintergrunds „unzählige Male beleidigt, aber auch körperlich angegriffen“ worden, schrieb der gebürtige Dürener. Seine Lizenz sei ihm vom türkischen Fußball-Verband TFF unbefristet entzogen worden, „und ich wurde gesperrt und musste aufhören.“

Diese Rechtswidrigkeiten seien in der Türkei passiert, schrieb Naki. Und fragte Özil, der Rassismus im DFB beklagte: „Wieso zeigst du diese Reaktion nicht, wenn es in der Türkei immer mehr zu rassistischen und faschistischen Angriffen auf mich oder auf kurdischstämmige oder anderen Minderheiten angehörige Fußballer kommt?“ Naki weiter: „Du sagst, du findest die Erklärungen des DFB falsch. Findest du die Entscheidungen von TFF über mich ebenfalls rassistisch?“

Özil solle daran denken: „Diejenigen, die dich bei der nächsten Reise in die Türkei mit offenen Armen empfangen, werden genau dieselben sein, die mich rassistisch angreifen. Zwischen Faschisten unterscheidet man nicht, diese sind überall, in jedem Land gleich.“