Viele Städte und Gemeinden beteiligen sich am Tag des offenen Denkmals

Leonberg - Böblingen - Mehr als 7500 Baudenkmale, Parks und archäologische Stätten öffnen am Sonntag, 9. September, in ganz Deutschland ihre Pforten. Beim Tag des offenen Denkmals bieten sie Besuchern einen exklusiven Blick hinter die Kulissen und einen Ausflug in die Vergangenheit. „Der Tag hat sich innerhalb von 25 Jahren zur größten Kulturveranstaltung Deutschlands entwickelt“, sagt Steffen Skudelny, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Auch im Kreis Böblingen beteiligen sich viele Städte und Gemeinden daran. Wir stellen einige Highlights vor.

 

In Leonberg kann am Sonntag das Alte Rathaus am Marktplatz besichtigt werden. Führungen mit dem Bauhistoriker Ulrich Knapp gibt es um 11.15 Uhr, 14 Uhr und 15 Uhr. Das Gebäude wird von den Kellern bis zum Dachwerk erkundet. Von 10 bis 16 Uhr öffnet die Lahrensmühle in Eltingen, die im 14. Jahrhundert zum ersten Mal erwähnt wird, ihre Pforten. Besucher können dort das historische Mühlrad in Aktion erleben. Auch die Dokumentationsstätte der KZ-Gedenkstätteninitiative im Engelbergtunnel, erreichbar über das Ende der Seestraße, ist geöffnet. Um 14.15 Uhr beginnt eine Führung zur Geschichte der KZ-Fabrik, in der einst die Tragflächen des Messerschmitt-Düsenjägers Me 262 gebaut wurden. Weitere Anlaufpunkte in Leonberg sind das Stadtmuseum (Führungen um 14 und 15 Uhr mit der Museumsleiterin Kristin Koch-Konz), das Bauernhausmuseum Gebersheim (offen von 13 bis 18 Uhr) und die Fleischmühle im Glemstal. Ein Rundgang führt die Besucher durch die Mühle.

Weil der Stadt präsentiert sich am Tag des offenen Denkmals mit mehreren Aktionen. Im Ortsteil Merklingen steht die historische Kirchenburg im Fokus des Programms. Von 14 Uhr an können Interessierte dort in einer Ausstellung den Spuren des Zisterzienser-Ordens in Merklingen folgen. In Weil der Stadt selbst sind der Seilerturm, das Seilerstübchen (von 11 bis 17 Uhr), das Narrenmuseum (von 13 bis 17 Uhr), das Kepler- und das Stadtmuseum (jeweils von 14 bis 17 Uhr) offen.

Ein Höhepunkt sind Führungen durch die unterirdischen Gänge der Stadt, die sonst nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Die Rundgänge beginnen um 14 und um 16 Uhr, Treffpunkt sind die Rathaus-Arkaden. Wer dagegen Lust auf Bewegung an der frischen Luft hat, der kann sich in Schafhausen einer Wanderung entlang der Markungsgrenzen anschließen. Um 10.30 Uhr geht es am Rathaus (Magstadter Straße 18) los. Die Tour dauert zwei Stunden.

In Weissach führt Gerhard Mann um 11.30 und um 15 Uhr durch den historischen Wehrkirchenbereich. Der Treffpunkt ist am Kirchturm.

Zwei Spaziergänge entlang historischer Brunnen bietet der Ortshistoriker Klaus Philippscheck in Sindelfingen an. Los geht es um 13 und um 14.30 Uhr, Treffpunkt ist jeweils der Schwätzweiberbrunnen am Corbeil-Essonnes-Platz 9. Außerdem sind in der Stadt drei Denkmäler geöffnet: die Martinskirche, die Galerie Stadt Sindelfingen und das Ehemalige Sandwerk Körner. Letzteres können Besucher bei Führungen kennenlernen, die zwischen 11 und 15 Uhr stündlich stattfinden. Das Werk liegt in der Leonberger Straße im Wald und ist nur zu Fuß erreichbar. Die Parkplätze an der Jugendfarm in der Friedrich-Ebert-Straße können genutzt werden.

Böblingen öffnet die „Erinnerungsräume“ des hiesigen Künstlers Marinus van Aalst in der Aussegnungshalle auf dem Alten Friedhof am Herdweg.

Der Gästeführer Horst Sehorsch lädt am Sonntag zu einer Entdeckungsreise in die Katholische Kirche in Herrenberg-Kuppingen aus dem Jahr 1957 ein. Beginn ist um 15 Uhr, Treffpunkt ist vor der Kirche in der Raiffeisenstraße 10.

In Hildrizhausen sind am Sonntag die Evangelische Nikomedeskirche sowie das Waaghäusle geöffnet. Die Kirche (Ehninger Straße 16) wurde im Jahr 1100 im romanischen Stil als dreischiffige Pfeilerbasilika errichtet. Um 11.15 Uhr gibt es eine Führung mit dem Holzsachverständigen Raimund Maier, in der er auf die Schäden eingeht. Um 16 Uhr berichtet der Kirchenführer Hans-Joachim Häbich von der Geschichte des Kirchturms.