Lokales: Hans Jörg Wangner (hwe)

„In der Nacht“ ist trotz seiner bald 600 Seiten ein recht schlankes Buch. Lehane verliert sich auch im Verlauf der Handlung nicht in langatmigen Nebensächlichkeiten, zügig packt er Stein auf Stein und zündet am Schluss eine anständige Ladung erzählerisches Dynamit. Insofern bleibt auch kein Unbehagen darüber zurück, dass die Figuren nicht außergewöhnlich farbig gezeichnet sind und das dramaturgische Mittel der Rettung in letzter Sekunde arg strapaziert wird.

 

Diese kleinen Mängel unterscheiden Lehane dann doch von Mario Puzo, dem Paten der Krimiszene, und seinem leider nicht allzu bekannten Consigliere Nick Tosches. Aber sei’s drum!

Dennis Lehane: „In der Nacht“. Roman. Aus dem Englischen von Sky Nonhoff. Diogenes Verlag, Zürich 2013. 592 Seiten, geb., 22,90 Euro. Auch als E-Book, 20,99 Euro.