Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Über den Produzenten Rod Buckle, der die Platten seines Sonet-Labels bereits über Intercord in Deutschland vertrieb, kam nun auch Mute Records mit Depeche Mode nach Sillenbuch. „Intercord war eigentlich die Plattenfirma für Liedermacher“, erinnert sich Derer. Reinhard Mey veröffentlichte bei Intercord, Stephan Sulke, André Heller oder Herbert Grönemeyer. Der Intercord-Manager Jürgen Kramar verstand sich sofort sehr gut mit den „ Jungs“ von Depeche Mode und setzte Hans Derer mit ins Boot. „Ich brachte zwei wichtige Dinge mit: Mein Englisch war nicht schlecht, und ich war Musiker“, erinnert er sich. „Depeche Mode war ein ganz großes Ding. Damals ging es Intercord nicht sehr gut. Wir hatten gerade Mal einen Marktanteil von 0,5 Prozent.“

 

Das änderte sich mit der britischen Band, wenn auch nicht sofort. 600 Zuhörer kamen zu jenem Konzert in Hamburg. „Heute füllen sie Stadien.“ Trotz des Erfolgs in England wollten deutsche Medien nicht mitziehen. „Die Arroganz in dem Geschäft war ziemlich frustrierend“, sagt Hans Derer. „Im Musikexpress hieß es ,Kraftwerk meets Bay City Rollers’, was die Jungs auf die Palme gebracht hat. Wir sind doch keine Teenie-Band, haben die gesagt.“

„Kraftwerk meets Bay City Rollers“

Über Stadtmagazine, die Anfang der 80er-Jahre entstanden, ging jedoch mehr, die Zahl der deutschen Fans stieg. „Wir waren die Krachverstärker. Die USA, Japan, Westdeutschland waren die wichtigsten Märkte für Pop- und Rockmusik.“ Der Nimbus der Teenie-Band hing weiterhin über Depeche Mode. „Die haben mich ständig bekniet, nicht zu viel mit Bravo, Popcorn oder Pop-Rocky zu machen, weil sie befürchteten, dass sie dann nicht von den Musikzeitschriften ernst genommen werden.“

Mit „I just can’t get enough“ kam 1982 schließlich der erste Fernseh-Auftritt in Deutschland und der erste Schritt zum Erfolg. Im Dezember jenes Jahres trat Depeche Mode im Stuttgarter Club Oz auf, ein Eindruck, der Derer bis heute verfolgt. „Das Publikum hat erst am Ende geklatscht und Zugabe geschrien. Ich musste den Jungs erklären, dass das normal für Stuttgart ist. Die waren ziemlich frustriert“, sagt er lachend. Zu diesem Zeitpunkt war Vince Clarke bereits nicht mehr bei Depeche Mode. Zusammen mit Alison Moyet, die ebenfalls aus Basildon stammt, gründete er Yazoo, später Erasure, die wie Moby, The KLF, Right said Fred oder Nick Cave bei Intercord von Derer betreut wurden.

Über den Produzenten Rod Buckle, der die Platten seines Sonet-Labels bereits über Intercord in Deutschland vertrieb, kam nun auch Mute Records mit Depeche Mode nach Sillenbuch. „Intercord war eigentlich die Plattenfirma für Liedermacher“, erinnert sich Derer. Reinhard Mey veröffentlichte bei Intercord, Stephan Sulke, André Heller oder Herbert Grönemeyer. Der Intercord-Manager Jürgen Kramar verstand sich sofort sehr gut mit den „ Jungs“ von Depeche Mode und setzte Hans Derer mit ins Boot. „Ich brachte zwei wichtige Dinge mit: Mein Englisch war nicht schlecht, und ich war Musiker“, erinnert er sich. „Depeche Mode war ein ganz großes Ding. Damals ging es Intercord nicht sehr gut. Wir hatten gerade Mal einen Marktanteil von 0,5 Prozent.“

Das änderte sich mit der britischen Band, wenn auch nicht sofort. 600 Zuhörer kamen zu jenem Konzert in Hamburg. „Heute füllen sie Stadien.“ Trotz des Erfolgs in England wollten deutsche Medien nicht mitziehen. „Die Arroganz in dem Geschäft war ziemlich frustrierend“, sagt Hans Derer. „Im Musikexpress hieß es ,Kraftwerk meets Bay City Rollers’, was die Jungs auf die Palme gebracht hat. Wir sind doch keine Teenie-Band, haben die gesagt.“

„Kraftwerk meets Bay City Rollers“

Über Stadtmagazine, die Anfang der 80er-Jahre entstanden, ging jedoch mehr, die Zahl der deutschen Fans stieg. „Wir waren die Krachverstärker. Die USA, Japan, Westdeutschland waren die wichtigsten Märkte für Pop- und Rockmusik.“ Der Nimbus der Teenie-Band hing weiterhin über Depeche Mode. „Die haben mich ständig bekniet, nicht zu viel mit Bravo, Popcorn oder Pop-Rocky zu machen, weil sie befürchteten, dass sie dann nicht von den Musikzeitschriften ernst genommen werden.“

Mit „I just can’t get enough“ kam 1982 schließlich der erste Fernseh-Auftritt in Deutschland und der erste Schritt zum Erfolg. Im Dezember jenes Jahres trat Depeche Mode im Stuttgarter Club Oz auf, ein Eindruck, der Derer bis heute verfolgt. „Das Publikum hat erst am Ende geklatscht und Zugabe geschrien. Ich musste den Jungs erklären, dass das normal für Stuttgart ist. Die waren ziemlich frustriert“, sagt er lachend. Zu diesem Zeitpunkt war Vince Clarke bereits nicht mehr bei Depeche Mode. Zusammen mit Alison Moyet, die ebenfalls aus Basildon stammt, gründete er Yazoo, später Erasure, die wie Moby, The KLF, Right said Fred oder Nick Cave bei Intercord von Derer betreut wurden.

Vor jeder Tournee ein Fußballmatch

Neben der Musik teilen sich Derer und Depeche Mode die Leidenschaft für Fußball. „Vor jeder Tournee gab es ein Match zwischen uns und der Band.“ Verstärkung bekam Intercord durch Presse- und Rundfunkleute. „Wolfgang Heim stand bei uns im Tor, Stefan Siller war Rechtsaußen“, erinnert sich Derer. Beim Match 1987 wurde er von zwei Depeche-Mode-Spielern so in die Zange genommen, dass er einen Kreuzbandriss davon trug. „Als ich am nächsten Tag aus der Narkose erwachte, stand ein Bäumchen neben meinem Bett mit einem Zettel dran: 1945, 1966, 1987 – poor old Germany, stand darauf. Das ist halt der berühmte britische Humor.“