Maximilian Mann von „Aladdin“ will helfen. In seinem Treppenhaus hat er Zettel aufgehängt, auf denen steht, dass er für Nachbarn einkauft. Der Sänger ruft zur Solidarität auf – auch für Künstler, die durch Absagen in finanzielle Not geraten.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Im Disney-Musical „Aladdin“, das in Stuttgart am kommenden Freitag den ersten Geburtstag feiern könnte, aber für Wochen wegen der Corona-Gefahren ausfällt, kann Maximilian Mann als Flaschengeist drei Wünsche erfüllen. Wenn dies nur auch im echten Leben möglich wäre! Der Musical-Star, den seine Kollegen den „schönen Max“ nennen, wüsste ganz genau, wie er mit Dschinni-Zauberkräften die Menschheit beglücken könnte. Nichts ist nicht mehr, wie es war, seit das Virus umgeht. „Wir müssen jetzt zusammenstehen“, sagt er gegenüber unserer Zeitung, „mental natürlich und nicht körperlich.“

 

Mit Freundin Fabiana Denicolo hat er Zettel aufgehängt

Mit seiner Freundin Fabiana Denicolo, die Musicalsängerin ist, hat er im Treppenhaus des Hauses, in dem sie wohnen, einen Aushang gemacht. Die beiden bieten sich an, für Nachbarn, die aus welchen Gründen auch immer nicht aus ihrer Wohnung können, einzukaufen, Botengänge zu erledigen und ihnen zu bringen, was sie brauchen. „Dies ist der erste Schritt“, sagt Maximilian Mann, „wir müssen uns noch mehr überlegen, was wir tun können.“ Im Pflegeheimen kann er leider nicht singen, den die sie sind verschlossen vor auswärtigen Besuchern.

„Es wird sich zeigen, wie der Staat hilft“

Solidarität, findet der Sänger, brauchen aber nicht nur vorerkrankte oder ältere Menschen, sondern auch freie Künstlerinnen und Künstler, die in den Wochen ohne Kulturveranstaltungen nichts verdienen. Auch für sie müsse man sich Aktionen überlegen. „Wir Angestellten haben es deutlich leichter als die freiberuflichen Kollegen, bei denen Veranstaltungen abgesagt wurden und die jetzt auf einmal doch wieder auf das Arbeitsamt angewiesen sind“, sagt er, „ ob und wie der Staat da irgendwann weiterhelfen kann, wird sich zeigen.“

„Wir müssen helfen, wo die Chance besteht“

Erst einmal gehe es darum, „die Krise, so gut es geht, durchzustehen und zu helfen, wo die Chance besteht“. Dass immer noch etliche meinen, das Problem sei nicht so groß und Panikmache überwiege, versteht Maximilan Mann nicht. Er sagt: „Menschen, die deutlich klüger sind als ich, zerbrechen sich den Kopf darüber, wie man das schnellstmöglich übersteht. Natürlich kann ich alles infrage stellen oder verurteilen, aber am Ende des Tages bringt mich das nicht weiter. Ich glaube, es gibt viele Menschen mit Angst und man sollte ihnen helfen. Ob diese Angst nun berechtigt ist oder nicht, wird an dieser Situation nichts ändern.“