Seit 2020 ist Velimir Petkovic Coach des russischen Handball-Nationlteams. Warum kehrt er trotz des Kriegs Moskau nicht den Rücken? Beim Besuch in der alten Heimat Göppingen gibt der 66-Jährige Auskunft.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Als das Gespräch mit Velimir Petkovic sich dem Ende zuneigt, kommt auch seine Ehefrau Nada strahlend in die Lobby eines Hotels in Göppingen. „Vermisst man uns denn hier?“, will die bessere Hälfte des Handball-Trainers gleich nach der Begrüßung mit einem Augenzwinkern wissen. Und irgendwie ist das tatsächlich bei einigen Menschen der Fall. Das Paar hat Spuren hinterlassen, sie haben nach wie vor viele Freunde und Bekannte in der Stadt, in der sie von 2004 bis 2013 lebten, als Petkovic Frisch Auf Göppingen trainierte und den Club zu zwei EHF-Pokal-Titeln 2011 und 2012 führte. Deshalb machen sie auf dem Weg von ihrem Hauptwohnsitz Berlin ins kroatische Rijeka, wo sie ihr Ferienhaus einrichten, für drei Tage Station im Filstal, am Mittwoch schauten sie sich in der EWS-Arena das Frisch-Auf-Bundesligaspiel gegen die MT Melsungen (23:29) an. „Ich hatte hier meine schönste Zeit als Trainer, wir haben uns immer wohl gefühlt, und wir pflegen die Freundschaften“, sagt Velimir Petkovic in seiner bekannt heiseren Stimme.