Der VfB-Profi Chadrac Akolo hatte am Samstag keine Spielgenehmigung für die Partie gegen Mainz bekommen. Es wird weiter nach dem Fehler gefahndet. Eine Entscheidung ist aber bereits gefallen.

Sport: Dirk Preiß (dip)

Stuttgart - Der Fall Chadrac Akolo beschäftigt den VfB Stuttgart und die Deutsche Fußball-Liga (DFL) weiter. Der Kongolese konnte am Samstag beim Spiel des VfB in Mainz nicht eingesetzt werden, weil für ihn keine Spielgenehmigung vorlag. Der Grund: Seine ursprüngliche Aufenthaltsgenehmigung war in der Nacht von Freitag auf Samstag abgelaufen. Sie ist Bedingung für die Spielgenehmigung. Das neue, bis Dezember 2019 gültige Dokument lag bereits viele Monate vor und wurde vom VfB auf wie erforderlich in das DFL-System „TOR“ hochgeladen. „Am 9. August 2017“, betonte der Stuttgarter Sportvorstand Michael Reschke. Dort ist es aber offenbar nie erschienen.

 

Wo der Fehler liegt, war am Wochenende nicht zu klären, und auch die aufwendigen Recherchen am Montag unter Zuhilfenahme von IT-Experten brachten weder beim VfB noch bei der DFL eine Klärung. Doch es wird weiter geforscht – und es könnte noch immer passieren, dass der VfB und seine Systeme frei von jeglicher Schuld am Dilemma waren. Ein Protest gegen die Spielwertung (2:3) wäre also denkbar, da dem Team in Chadrac Akolo ja der torgefährlichste Angreifer fehlte.

Kein Aussicht auf Erfolg eines Protests

Doch Michael Reschke betonte am Montagabend auch: „Nach eingehender rechtlicher Beratung sind wir zu der Einschätzung gekommen, dass ein Einspruch gegen die Wertung der Partie selbst dann, wenn der Fehler beweisbar aufseiten der DFL läge, aus rechtlichen Gründen aussichtslos wäre.“ Also verzichtet der Verein auf dieses rechtliche Mittel – ganz egal, was die Recherchen noch ergeben.

Dass die kurzfristige Zwangspause Akolos Einfluss auf das Spiel in Mainz hatte, steht für den Sportchef des VfB aber außer Frage: „Die Mannschaft wurde vom Trainerteam während der Trainingswoche unter völlig anderen Vorzeichen auf das Spiel vorbereitet, das musste kurzfristig geändert werden. Wir haben im Bus auf der Fahrt ins Stadion erfahren, dass wir unseren derzeit treffsichersten Offensivspieler ersetzen müssen. Das schüttelt keine Mannschaft so einfach aus den Kleidern.“

Um einen solchen Fall, den es in dieser Form in der Bundesliga bislang nicht gegeben hat, künftig zu vermeiden, regt Reschke ein „Warnsystem“ an: „In unserem gab es keinen rechtzeitigen Hinweis von der DFL über die bevorstehende Streichung des Spielers von der Spielberechtigungsliste.“