Die Kostenberechnung für den Klinikneubau im Göppinger Eichert bestätigt die bisherigen Schätzungen. Jetzt gilt es, diese Zahlen auch einzuhalten.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Göppingen - Alle Achtung: Das darf getrost als Punktlandung bezeichnet werden. Das vorgesehene Kostenvolumen für den Neubau der Göppinger Klinik am Eichert, inklusive der zusätzlich erforderlichen Infrastruktur, pendelte im Laufe des Planungsprozesses zwischen 330 und 370 Millionen Euro hin und her. Nun liegt man mit den nicht mehr geschätzten, sondern berechneten Zahlen genau in diesem Korridor.

 

Bei mittlerweile schon fünf Jahren, die von der ersten Idee bis zum heutigen Tage vergangen sind, ist das fürwahr nicht schlecht. Zumal gleich mehrere Male umgedacht, verändert und demzufolge wieder anders kalkuliert werden musste. Dass aus diesem Grund die anfangs ins Auge gefasste Zeitschiene ebenfalls durcheinandergeraten ist, nimmt nicht wunder. In jedem Fall darf den Verantwortlichen ein dickes Lob ausgesprochen werden, so wie das auch die versammelten Kreisräte getan haben.

Klar ist aber auch, dass die Arbeit jetzt erst so richtig beginnt. Zunächst einmal muss mit dem Sozialministerium um die Höhe des Landeszuschusses gefeilscht werden. Bei einer derart üppigen Gesamtinvestition bringt jeder Prozentpunkt richtig Geld. Erst wenn diese Quote feststeht, fasst der Kreistag Ende 2018 den endgültigen Baubeschluss, was für den Laien, angesichts der weit fortgeschrittenen Bautätigkeiten für das Parkhaus, die verpflanzte Kita oder die neuen Personalwohnungen, reichlich paradox klingt. Dies aber sei, wie die Fachleute sagen, einem solchen Prozess immanent. Auf Deutsch: Es geht nicht anders.

Die schwierigste Aufgabe, dazu bedarf es keiner hellseherischen Gaben, wird es am Ende allerdings sein, die Kostenberechnung auch einzuhalten. Ob das gelingt, steht noch in den Sternen, allen Zusagen und Beteuerungen zum Trotz. Es gibt genügend Beispiele, gerade auch beim Bau von Krankenhäusern, bei denen es am Ende doch ganz anders gekommen ist. Wie schon gesagt, die Arbeit fängt jetzt erst an.

Denn dass es mit gut gemeinten Vorhaben und Vorgaben so eine Sache ist, zeigt sich schließlich bei einem anderen Beispiel, sogar direkt aus den Alb-Fils-Kliniken. Die ominöse schwarze Null beim jährlichen Betriebsergebnis – ob das bei der herrschenden und gewünschten Klinikstruktur überhaupt sinnvoll und möglich ist, sei einmal dahingestellt – wurde bereits für 2014 „angestrebt“, war dann 2016 „möglich“ und ist nun „das Ziel“ für 2018.