Die Politik unternimmt immer noch zu wenig gegen Wohnungsmangel und zu hohe Mieten, meint StZ-Autor Jörg Nauke.

Stuttgart - In kaum einer anderen deutschen Stadt sind Wohnungssuchende in so großen Nöten wie in Stuttgart: Neue Eigentumswohnungen kosteten im ersten Halbjahr durchschnittlich 8062 Euro pro Quadratmeter – kein Wunder, es waren nur 156 auf dem Markt. Und die Nachfrage ist in Zeiten von Homeoffice und Quarantäne sogar noch stark gestiegen. Daneben sehen sich vor der heutigen Aufsichtsratssitzung des kommunalen Bauträgers SWSG Bürger und Initiativen veranlasst, gegen den „Mietenwahnsinn“, also weitere Erhöhungen in naher Zukunft, zu demonstrieren. Große Hoffnungen brauchen sich die Bewohner nicht zu machen, obwohl viele Haushalte die bei einem Drittel ihres Nettoeinkommens liegende Schmerzgrenze für die Miete überschreiten – und zwar für eine kleine öffentlich geförderte Wohnung.