Die Kanzlerreise bietet Kiew eine Zukunftsperspektive, ändert in der Gegenwart aber wenig, meint unser Berliner Korrespondent Christopher Ziedler.

Einen Vorwurf ist Olaf Scholz jetzt immerhin los. Nach seinem Besuch in Kiew und dem ausgebombten Vorort Irpin kann ihm niemand mehr vorwerfen, das Leid der Ukraine ließe ihn kalt. Das war zwar schon davor Quatsch, aber die eigene Anschauung der Gräuel ist dennoch wichtig – auch als Zeichen der Verbundenheit mit dem von Russland mit unglaublicher Brutalität angegriffenen Land. Dieses Symbol europäischer Solidarität hat die Gemeinschaftsvisite mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron, Italiens Premier Mario Draghi und Rumäniens Präsident Klaus Iohannis nun spät, aber hoffentlich nicht zu spät geliefert.