Seit sechzig Jahren baut der Spanier Justo Gallego in der Nähe von Madrid seine eigene Kirche. Er wollte Schönheit schaffen. Daraus wurde ein Kunstwerk aus Müll. Nun ist er 95 und sieht dem Tod entgegen.

Korrespondenten: Martin Dahms (mda)

Mejorada del Campo - In einer Ecke des Hauptschiffes der Kathedrale von Justo Gallego zertrümmert Ángel López ein Bidet. „Das haben sie neulich vorbeigebracht, als ich nicht hier war“, erzählt er. „Manchmal bringen sie mir Sachen, die ich nicht brauchen kann.“ Wenig später sitzt er auf einem abgewetzten Sessel und gähnt. Er hat nicht viel geschlafen. „Ich komme nicht zur Ruhe. Nachts muss ich mich um Justo kümmern.“ Immer häufiger bitte Justo um Hilfe: „Ángel, ich kann nicht atmen, Ángel ich ersticke.“