Keine Chance haben die Volleyballerinnen des MTV Stuttgart gegen den Titelverteidiger Vakifbank Istanbul in der Champions League gehabt. Am Ende gab es ein bitteres 0:3.

Stuttgart - Nach dem letzten Ballwechsel des dritten Heimspiels der Champions-League-Gruppenphase passte für die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart nur eines nicht so ganz ins Bild: der Spielstand auf der Anzeigetafel. Die 2251 Zuschauer hatten die ausverkaufte Scharrena am Mittwochabend in einen Hexenkessel verwandelt, die Gastgeberinnen hatten den Titelverteidiger Vakifbank Istanbul über weite Phasen des Spiels ordentlich ins Schwitzen gebracht, und Cheftrainer Giannis Athanasopoulos hatte alle taktischen Möglichkeiten ausgereizt. Doch vergebens: durch die 0:3-Niederlage (23:25, 18:25, 18:25) gingen die Stuttgarterinnen erstmals in dieser Saison als Verlierer aus der eigenen Halle. „Die Halle war unglaublich, aber wir müssen die Klasse von Vakifbank einfach anerkennen“, sagte Athanasopoulos.

 

Zum Ende des ersten Satzes schaute selbst Istanbuls Star-Trainer Giovanni Guidetti etwas ungläubig auf das Spielfeld. Denn der Italiener sah ein Spiel auf Augenhöhe: die Stuttgarter Startformation um den starken Mittelblock Paige Tapp und Molly McCage fand die richtigen Mittel gegen die variantenreichen Angriffe der Superstars Zhu Ting und Lonneke Slöetjes. Im eigenen Angriff fand der MTV vor allem über die Diagonalposition mit Krystal Rivers (elf Punkte) und Debbie van Daelen die Lücke, vorbei an Weltklasse-Blockerin Milena Rasic. Beim Stand von 23:22 schnupperten die Gastgeberinnen kurz am Satzgewinn, bis Vakifbank seine ganze Erfahrung ausspielte und sich den umkämpften Durchgang noch sicherte.

Fehler werden bestraft

In der Folge taten die Gäste aus Istanbul dann das, was ein Weltklasseteam eben ausmacht. Konsequent wurde jeder MTV- Fehler – bedingt durch viele Wechsel in der Annahme – gnadenlos ausgenutzt.

„Wir konnten das Niveau nicht ganz halten, aber im ersten Satz waren wir auf Augenhöhe“, sagte Athanasopoulos, der mit seinem Team zufrieden war. Zum einen hat es gezeigt, dass die Form vor dem Pokalfinale gegen SSC Palmberg Schwerin am Sonntag (16.15 Uhr/Sport 1) stimmt. Zum anderen sind die Aussichten auf das Weiterkommen trotz der ersten Heimniederlage der Saison gut: die Stuttgarterinnen liegen nach dem fünften Spieltag weiter auf dem zweiten Platz der Gruppe A. Damit hat der MTV gute Chancen durch einen Sieg im letzten Gruppenspiel am kommenden Dienstag bei Maritza Plowdiw den Einzug ins Viertelfinale perfekt zu machen.