Der bayerische Denkmalschützer Sixtus Lampl sammelt alte Orgeln, um unwiederbringliches Kulturgutvor dem musikalischen Zeitgeist zu retten.

München - Der Sinn des Lebens steht bei Sixtus Lampl im Keller. Ganz unten. „Minus 2“ müsste man im Aufzug drücken, nur hat für einen Aufzug bisher das Geld nicht gereicht. Das ist ein Problem. Denn das, was dem Sinn des Lebens erst den Klang verleiht, die Musik einhaucht, wartet allzu schweigsam im zweitobersten von vier Dachgeschossen. Dazwischen gibt’s nur Treppen. Und Sixtus Lampl ist 79 Jahre alt. Zudem weiß der kleine, dünne, etwas gebeugte, zähe Mann im Lodenjanker und dem schütteren weißen Haar, dass er noch einige weitere Jahre warten, arbeiten, betteln, sich ärgern und Behörden bestürmen muss, bis er am Ziel angelangt ist, bis er Teil eins und Teil zwei vom Sinn des Lebens zusammengeführt hat. „Aber so lange“, sagt er und richtet sich in sich selber auf, „will ich es noch machen.“