Es sei für langjährige Mitarbeiter „eine harte Konsequenz, ihren Arbeitsplatz zu verlieren“, sagte Geiwitz. Dazu werde man in den kommenden Wochen einen Vorschlag erarbeiten, „der dies so sozialverträglich wie möglich macht“. Mit der Arbeitnehmerseite wolle er in Verhandlungen zu einer schnellen Einigung kommen. Dabei steht Geiwitz aber unter Zeitdruck. Bereits Ende März soll ihm zufolge das Insolvenzverfahren eröffnet werden. Das Insolvenzrecht sehe vor, dass das Unternehmen ab diesem Zeitpunkt nicht mehr mit Verlusten weitergeführt werden dürfe. Zudem ließen sich anderenfalls auch keine möglichen Investoren finden.

 

Für Meike und Lars Schlecker, die Kinder des Firmengründers, sieht der Insolvenzverwalter offenbar kaum Chancen, den sanierten Konzern wie geplant aus eigener Kraft weiterführen zu können. Allerdings seien da „alle Varianten offen“, sagte der Insolvenzverwalter. Geiwitz schloss nicht aus, dass er sich um Staatshilfe für das Unternehmen bemühen werde. Der Gesamtbetriebsrat hatte dies gefordert, weil er die Mitarbeiter von Schlecker durch einen „löchrigen Rechtsrahmen“ für den Fall der Insolvenz nicht ausreichend geschützt sieht.

Die Schlecker-Tochter Ihr Platz mit rund 6000 Arbeitsplätzen und 650 Filialen bleibt zunächst von den radikalen Einschnitten verschont. Geiwitz kündigte aber an, dass über die Sanierung von Ihr Platz in einem separaten Verfahren entschieden werde.