Seit seinem 15. Lebensjahr erklärt er den Chefs weltumspannender Konzerne wie Audi, wie sie das Internet nutzen können, um jene Kunden zu erreichen, die sich lieber ein Auto leihen als eines zu kaufen. Wenn er dabei Vorträge hält, zeigt er Bilder aus seinen ersten Podcasts. Man sieht einen Bub, der da wie ein Fragezeichen steht und drauflos quatscht. Man sieht die Tür und das Schild daran: „Betreten der Baustelle verboten.“ Solche Bilder passen gut zu seiner Show, und damit die noch professioneller wird, hat er jetzt dieses Buch geschrieben. Zugeben würde er das natürlich nicht. Er hat jetzt eine eigene Agentin. Sie ist dabei, wenn er Interviews gibt. Er sagt, das Buch sei auch für Eltern, insbesondere für solche, die Facebook für eine Seuche hielten oder einen digitalen Marterpfahl. „Die fragen mich: Warum daddelt mein Kind den ganzen Tag? Hat es keine Freunde?“

 

Sein Terminkalender ist bis Mitte 2014 voll

Die Antworten stehen im Buch. Er braucht nur die richtigen Kapitel aufschlagen, schon hat er ein pointiertes Statement parat. „Wir haben mehr, längere und tiefergehende Freundschaften.“ Das ist eine von vielen Binsenweisheiten, doch aus seinem Mund, mit bayerischem Rrrr gerollt, klingen sie gleich provokanter. Da verzeihen ihm auch Mittdreißiger, dass er sie in eine Schublade mit seinem Opa Eugen steckt.

Wo er denn in fünf Jahren gerne stehen würde, wird er vor seiner Lesung in Berlin gefragt. Ach, sagt er da und seufzt, sein Terminkalender sei schon bis Mitte 2014 voll. Danach wolle er studieren, na klar. Was, wisse er jedoch noch nicht. Vielleicht reise er auch erstmal um die Welt. Die digitalen Ureinwohner, ahnt man da, stehen dem Rest der Menschheit also doch viel näher, als er es seinen Lesern einreden möchte. Eine beruhigende Erkenntnis, irgendwie.