Viel Beifall gab es in der Staatsoper Stuttgart für die Premiere von Hans Werner Henzes „Der Prinz von Homburg“. Orchester und Ensemble waren bis an die Grenzen gefordert.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Stuttgart - Nach „Lohengrin“ als Stoff, mit dem seitens der neuen Opernleitung an die Wagnertraditionen in Stuttgart angeknüpft werden sollte, wird – mittelbar über „Antigone-Tribunal“ im JOIN – die zweite Verbindungslinie zur Historie des Hauses gezogen (ein Verfahren, das sich in der nächsten Saison fortsetzt). Der Sprung ist kurz und weit: Henzes „Der Prinz von Homburg“ ist von 1960, damals in Hamburg uraufgeführt; danach war Henze in Stuttgart Kernrepertoire.

 

Bis an die Grenzen gefordert

Die Wiederbegegnung mit dem Stück in der Regie von Stephan Kimmig gerät nicht unproblematisch, denn voraussetzungslos ist das Werk (in dem Henze nicht unwesentliche eigene Kränkungen von Ingeborg Bachmann mit umdichten lässt) nun mal nicht zu haben. Cornelius Meister als Dirigent setzt die Partitur zudem unter einen ziemlichen Dauerdruck, der Orchester und Ensemble bis an die Grenzen fordert. Viel Beifall an der Stuttgarter Staatsoper für eine Premiere, die es sich schwer und zugleich mitunter zu leicht macht.