Region: Verena Mayer (ena)

So macht Mathe Spaß! Auch Englisch ist viel lustiger, seit the Chicken and the Sheeps from Täferrot mit dabei sind. Und wenn die Schüler in Deutsch statt Aufsätzen und Diktaten auch echte Briefe schreiben dürfen, ist der Unterricht noch viel interessanter. Zum Beispiel an eine Firma, die womöglich Obstbäume für die Schulwiese spenden möchte. Oder Steine für den Auslauf der Schafe und Ziegen. Oder Blumen für eine hübsche Bepflanzung hinterm Stall. Oder, und das kommt fast genauso oft vor, um Danke zu sagen.

 

Die Schule in Täferrot ist kein Ort, an dem nur Kinder lernen. Und auch kein Ort, an dem nur Lehrer unterrichten. Die Bienen-AG leitet ein Imker vom Imkerverein. Die Schachstunden gibt ein Meister aus dem Ort. Den Chor, auch er gehört zum Angebot der Ganztagsschule, dirigiert ein Musikus des Liederkranzes. Die Erste-Hilfe-Lektionen erteilen die Malteser. Und bei der Bauernhof-AG schafft eine echte Landwirtin mit. Logisch also, dass die Geburt einer Schulziege im Amtsblatt veröffentlicht wird. Ganz offensichtlich ist die Schule in Täferrot auch ein Ort, an dem das ganze Dorf Anteil nimmt.

Uff, Heu zum Futtern ist in den Trögen, frisches Stroh auf dem Boden, alle Miste abtransportiert. Die Jungbauern haben ihre Schaufeln, Gabeln und Schubkarren ordentlich verräumt und die Hühner, Ziegen und Schafe sicher hinter Schloss und Riegel gebracht. Feierabend! Viel, viel früher als auf einem Bauernhof, der kein Schulbauernhof ist. Was nur geht, weil in Täferrot keine Tiere leben, die am Abend eine Extramahlzeit brauchen. Noch nicht. Sigmar Zidorn meint, dass sich zwei Ferkel auch gut auf dem Hof machen würden. Und wenn eines Tages eine Kuh – bitte, was ist ein Bauernhof ohne Kuh? – in Täferrot einziehen könnte, also das, sagt der Rektor, „das wäre die Krönung“!

Und mit Gewissheit etwas, das die Liste der besten Dinge noch länger machen würde.