Der Mittelfeldspieler Nicolas Sessa, früher beim VfB Stuttgart, ist seit dieser Saison bei dessen nächstem Gegner Erzgebirge Aue und hat eine hohe Meinung von seinem Ex-Club.

Sport: Gerhard Pfisterer (ggp)

Aue - Mittlerweile trägt nur noch der Vater Marcelo die Haare lang. Seine Jungs Dominic, Nicolas und Kevin haben dieses Markenzeichen abgelegt, mit dem sie einst in Fellbach über den Fußballplatz wirbelten und für das eine oder andere Oh und Ah sorgten. Die kleinen argentinischen Wusler sind erwachsen geworden und gehen ihre eigenen Wege. Dominic Sessa (25) spielt heute beim Oberligisten SSV Reutlingen, wobei er aufgrund eines Kreuzbandrisses noch eine Weile ausfällt. Und seine jüngeren Brüder sind bei Zweitligisten unter Vertrag: Nicolas Sessa (23) seit dieser Saison bei Erzgebirge Aue, Kevin Sessa (19) beim 1. FC Heidenheim. Sie haben sich den Traum vom Profivertrag erfüllt, mit dem ihr Vater einst aus Argentinien nach Deutschland gekommen war.

 

Mit seinem neuen Club trifft Nicolas Sessa an diesem Freitag (18.30 Uhr/Liveticker) auf seinen alten Verein VfB Stuttgart. Von Januar 2017 bis August 2018 war er Teil der zweiten Stuttgarter Mannschaft, trainierte streckenweise mit den Profis mit und stand auch hin und wieder in deren Spieltagskader, ohne jedoch zum Einsatz zu kommen. „Ich freue mich auf das Spiel gegen Stuttgart. Dort bin ich geboren, dort lebt meine Familie, insofern ist es für mich natürlich etwas Besonderes“, sagt der 1,70 Meter große Mittelfeldspieler, der 2013 mal ein Länderspiel für die deutsche U-18-Auswahl bestritt und 2014 mit den A-Junioren der TSG Hoffenheim um Trainer Julian Nagelsmann deutscher Meister wurde.

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Vergangene Saison spielte Nicolas Sessa für den VfR Aalen in der dritten Liga, konnte mit sechs Treffern und sieben Torvorlagen in 30 Partien jedoch den Abstieg nicht verhindern. Danach verließ er Baden-Württemberg erstmals in seiner Fußballerkarriere und ist jetzt im Erzgebirge zu Hause. „Aue ist super für mich. Es ist eine kleine Stadt, hier kann ich mich voll auf Fußball konzentrieren“, sagt der 23-Jährige, der 2005 beim Debüt seines Vorbildes Lionel Messi in der argentinischen Nationalmannschaft in Ungarn live dabei war und sich hinterher ein Foto mit dem heutigen Weltstar sicherte – darauf hat er noch lange Haare.

Diese Saison wartet er noch auf seinen ersten Einsatz, nur bei zwei der vier Pflichtspiele stand er im Spieltagskader. Das soll sich natürlich möglichst bald ändern. „Ich will jetzt erst einmal in Aue und der zweiten Liga ankommen, dann irgendwann Stammspieler werden“, sagt Nicolas Sessa. Vielleicht geht ja auch durch den Trainerwechsel, zu dem er sich nicht äußern möchte, ein Türchen für ihn auf. Nach der überraschenden Beurlaubung von Daniel Meyer bei den mit zwei Siegen und einer Niederlage in die Zweitliga-Runde gestarteten Sachsen leitet zunächst einmal der bisherige Co-Trainer Marc Hensel die Mannschaft interimsweise an.

Mit seiner persönlichen Entwicklung ist Nicolas Sessa summa summarum ganz zufrieden. „Es geht stetig bergauf“, sagt er. „Ich wollte mich in der dritten Liga beweisen und habe trotz des Abstiegs mit Aalen eine gute Saison gespielt, so kurios das klingt. Jetzt ist die zweite Liga der nächste Schritt. Und natürlich möchte ich irgendwann am liebsten in der Bundesliga spielen.“ Dort, findet er, gehört auch der VfB schleunigst wieder hin: „Der Verein hat in der zweiten Liga nichts verloren.“ Das Duell an diesem Freitag ist für ihn ein „Saisonhighlight“. Gleiches gilt dann übrigens auch für das Spiel Anfang November gegen den 1. FC Heidenheim und seinen jüngeren Bruder Kevin.