Der Tierschützer Jonathan Steinhauser dringt in einen Putenstall ein, weil er dort eklatante Missstände vermutet – und wird wegen Hausfriedensbruchs verurteilt. Der Fall beschäftigt nun das Verfassungsgericht.

Reportage: Frank Buchmeier (buc)

Stuttgart - Es ist kurz vor Mitternacht am 10. Mai 2015. Noch sieht es nach einem Routineeinsatz für Jonathan Steinhauser und seine beiden Mitstreiter aus. Keiner ahnt, dass die Sache gleich aus dem Ruder laufen wird. Fast jedes Wochenende fahren Jonathan, Theresa H. und Thilo H. mit einem Opel Corsa im Land umher und suchen nach Auswüchsen der industriellen Nutztierhaltung. Vermuten die Tierschützer vom Tübinger Verein Act for Animals, dass es in einem Stall nicht mit rechten Dingen zugeht, filmen sie die Missstände und bieten die Videos Fernsehsendern an. Ihre Aufnahmen wurden beispielsweise in der SWR-Sendung „Zur Sache Baden-Württemberg!“ und in „ARD-exclusiv“ gezeigt.