Das Volksfest hat an diesem Freitag begonnen. 316 Betriebe laden ein zum Wasenrummel. Wir haben das Wichtigste zusammengetragen, damit man sich in der Budenstadt zurechtfindet.

Wie viele Schläge braucht der OB?

 

Stuttgart - Dieses Jahr kann es Stuttgarts OB Fritz Kuhn ruhig angehen lassen. Im Vorjahr musste er ja zweimal ran, bei der Eröffnung des Volksfestes und beim Cannstatter Volksfest. Im Jahr nach dem 200-Jahr-Jubiläum ist er nur einmal gefordert. War er auf dem Wasen mit Schlegel und Zapfhahn beschäftigt, schlug er sich beachtlich: Einmal brauchte er fünf Schläge, viermal waren es deren vier. Die Tendenz ist also eindeutig. Wir setzen darauf: Vier gewinnt!

Wann darf das Volk trinken?

Der OB hat das Recht aufs erste Bier. Wenn er um 15 Uhr das Fass im Hofbräu-Zelt angestochen hat, gebühren ihm und Innenminister Thomas Strobl der erste Schluck. Strobl vertritt bei der Eröffnung Landesvater Winfried Kretschmann. Böllerschüsse an der Fruchtsäule und das Glockengeläut der Büttel künden davon, dass das Volksfest begonnen hat – und dass Bier ausgeschenkt wird.

Wie lange dauert das Volksfest?

17 Tage lang. Gefeiert wird bis Sonntag, 13. Oktober. Der Rummel beginnt wochentags um 12 Uhr, samstags und sonntags eine Stunde früher um 11 Uhr. Gefeiert wird freitags und samstags bis Mitternacht, montags bis donnerstags sowie sonntags bis 23 Uhr. Ausnahmen sind aber der Mittwoch, 2. Oktober, da wird von 12 bis 24 Uhr gefeiert. Und am Donnerstag, 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, dauert der Rummel von 11 bis 23 Uhr.

Was ist neu auf dem Wasen?

Es ist ein Volksfest der Neuheiten. Gleich vier Fahrgeschäfte sind erstmals auf dem Wasen. Zudem ist nach langer Pause die Alpina-Achterbahn wieder da. Sie ist die größte und längste transportable Achterbahn der Welt ohne Überschlag. Erstmals beim Volksfest ist das „Laser Pix“, eine Art begehbares Videospiel. Das Rundfahrgeschäft Mr. Gravity beschleunigt seine Fahrgäste auf mehr als 100 Stundenkilometer. Der Polyp XXL schleudert seine Gäste durch die Luft. Neu ist auch das Laufgeschäft Crazy Outback.

Was kosten Essen und Trinken?

In den acht Festzelten kostet das Bier bis zu 11,20 Euro, erstmals zahlt man für einen Liter Bier mehr als 11 Euro. 30 Cent mehr als im Vorjahr. Für ein halbes Göckele muss man ähnlich tief in die Tasche greifen. Eine Wurst bekommt man an den Imbissen ab 3,50 Euro. Eine Portion Pommes kostet meist 2,50 Euro, ein Maiskolben 3 Euro. Softdrinks kosten ab 2 Euro für 0,3 Liter. Wer es günstig haben will, muss mittwochs kommen. Am 2. Oktober und am 9. Oktober sind Familientage, da senken die Schausteller und Wirte die Preise.

Wie teuer ist der Nervenkitzel?

Ein Gang durchs Laufgeschäft Crazy Outback kostet 4 Euro für Erwachsene, 3,50 Euro für Kinder. Eine Fahrt im Freifallturm Hangover kostet 7 Euro, für Kinder 5 Euro. Eine Fahrt im Riesenrad Expo Star kostet für Erwachsene 7 Euro, Kinder 5 Euro; im Riesenrad Europa-Rad zahlen Erwachsene 6 Euro und Kinder 4 Euro. Fürs Boxautofahren muss man 3 Euro zahlen. Im Kinderkarussell kann man ab 2 Euro mitfahren, eine Runde mit der Wilden Maus kostet Erwachsene 5 Euro, Kinder 4 Euro.

Was gibt’s außer Rummel und Prosit?

Der Volksfestverein lädt an diesem Samstag um 11 Uhr zum Traditionsmorgen zur Fruchtsäule. Am Sonntag predigt Pfarrer Manfred Mergel um 10 Uhr auf Schwäbisch im Schwabenbräu-Zelt. Am Dienstag, 8. Oktober, ist um 10.30 Uhr der reguläre Wasengottesdienst im Cannstatter Oberamt. Am Samstag, 12. Oktober, fahren Ballone um die Wette. Am Sonntag, 13. Oktober, endet das Volksfest mit einem Feuerwerk.

Wann wird die Sau rausgelassen?

Am Sonntag beim Umzug durch Bad Cannstatts Gassen. Um 11 Uhr marschieren 3500 Trachtenträger los. Begleitet werden sie von 50 Fahrzeugen, Festwagen und 100 Pferden, Ochsen, Kühen, Geißen, Schwäbisch-Hällischen Landschweinen. Die Schweine mussten übrigens vorher zum Arzt und wegen der Schweinepest untersucht werden.

Wie kommt man auf den Wasen?

Am besten mit Bus und Bahn. Man kann davon ausgehen, dass gerade an den Wochenenden die Parkplätze knapp werden und es auch auf den Straßen rund um den Neckarpark eng zugeht. Die Stadtbahnlinie U 11 fährt an den Wochenenden von 10.12 Uhr vom Hauptbahnhof zum Wasen. Die letzte Rückfahrt ist gegen Mitternacht. An den Wochentagen fährt die Stadtbahn U 11 von 11.33 Uhr an bis Mitternacht. Alle S-Bahn-Linien fahren in kürzeren Takten. Zusätzliche Fahrzeuge sind im Einsatz, insgesamt biete man während der Festtage 800 000 Sitzplätze mehr, teilt der Verkehrsverbund Stuttgart mit.

Warum gibt es kein Historisches Volksfest?

Weil es kein Jubiläum ist. Im Vorjahr feierte man den 200. Geburtstag des Volksfestes und das 100. Landwirtschaftliche Hauptfest. Deshalb hatte man auf dem Schlossplatz den historischen Rummel aufgebaut. Eigentlich sollte dies eine einmalige Sache sein. Doch die Besucher waren begeistert und verlangten nach einer Neuauflage. Die Stadt gab diesem Wunsch daher nach. Alle vier Jahre kehrt das Historische Volksfest zurück. Das nächste Mal im Jahr 2022. Bis dahin wird nur auf dem Wasen gefeiert.