Sattgrün, wohlgeformt – und lange haltbar: Die Nordmanntanne wird hierzulande immer stärker nachgefragt. Insgesamt werden an Weihnachten in Deutschland 25 Millionen Christbäume aufgestellt.

Stuttgart - Weihnachten ohne Baum? Gerade für Familien mit Kindern ist das unvorstellbar. Er gilt als das Symbol fürs Weihnachtsfest. Dabei hat der Weihnachtsbaum seinen Ursprung wahrscheinlich in der heidnischen Tradition, Haus und Hof zur Zeit der Wintersonnenwende mit immergrünen Zweigen zu schmücken. 1419 soll die Freiburger Bäckerzunft einen Baum mit Naschwerk behängt haben, den die Kinder an Neujahr plündern durften. Aus dem Jahr 1539 gibt es einen urkundlichen Beleg, dass im Straßburger Münster ein Weihnachtsbaum aufgestellt wurde. Andere Überlieferungen sagen, dass es den ersten geschmückten Baum in Riga gab.

 

Jedenfalls wurde er immer populärer. Im Dezember läuft das Geschäft mit Bäumen, Kerzen, Lichterketten und Glaskugeln bestens. Mit am teuersten ist die Nordmanntanne, weil sie bis zu 15 Jahre benötigt, um Zimmerhöhe zu erreichen.

Ökologische Alternative

Bei importierten Weihnachtsbäumen fallen lange Transportwege an – damit verbunden ist der Ausstoß von Schadstoen. Wer das vermeiden will, sollte einen regional produzierten Baum kaufen. Nach Angaben des Bundesverbandes der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger (BVWE) werden regionale Bäume immer stärker nachgefragt. In fast allen Bundesländern gibt es eigene Herkunftssiegel, die Bäume aus der Umgebung kennzeichnen. Der BVWE zeigt die Siegel online im Überblick. Öko-Siegel wie das FSC-Kennzeichen, Naturland, Demeter oder Bioland zeigen, dass die Bäume ökologisch produziert wurden. Bei örtlichen Waldbetrieben kann man Bäume selbst schlagen.

Lesen Sie auch: Christbaumverkauf in Stuttgart - hier gibt's den Baum zum Fest

So hält sich der Christbaum in der Wohnung

Ein Weihnachtsbaum ohne Ballen sollte nach dem Einschlagen bis zum Fest an einer schattigen Stelle draußen in einem Eimer mit Wasser und abgenommenen Netz aufgestellt werden. Bevor der Baum ins Zimmer kommt, sollte man ihn erneut ansägen und ihn in einen Ständer mit Wasser, einem Esslöffel Zucker oder Blumenfrisch stellen. Ein Standort möglichst weit weg von der Heizung und tägliches Gießen verlängern sein Leben. Ein Weihnachtsbaum mit Ballen muss bereits im Freien regelmäßig gegossen werden. Er sollte erst kurz vor Weihnachten ins Zimmer gestellt werden. Seinen Platz sollte er möglichst weit weg von der Heizung finden und immer weiter gegossen werden. Nach zwei bis drei Tagen sollte der Baum wieder ins Freie kommen und dort, sobald es frostfrei ist, eingepflanzt werden.

Der Klassiker: die Nordmanntanne

Dieser Baum ist schlichtweg der Weihnachtsbaum für Deutschland. Laut der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) wird er sogar nur für diesen einen Zweck angebaut. Die Nordmanntanne ist sattgrün, hat weiche und glänzende Nadeln, einen gleichmäßigen Wuchs – und sie hält sich lange. Einziger Nachteil: Die Tanne verbreitet keinen Duft im Zimmer.

Der Duftspender: die Blaufichte

Sie hat eine recht kleine Fangemeinde: Die Blaufichte trägt kräftig grüne bis stahlblaue Nadeln. Ihr Wuchs ist schön und wirkt natürlich, sie duftet angenehm. Laut SDW eignet sich der Aufbau der Äste besonders für schweren Baumschmuck und echte Kerzen. Ihr Nachteil: Die Nadeln piksen.

Die Alternative: die Rotfichte

Die Rotfichte wird gerne auch als Rottanne bezeichnet. Sie hat dunkelgrüne Nadeln, die leicht stechen. Leider ist sie nicht besonders gut haltbar, in warmen Räumen nadelt die Rotfichte bald. Dafür ist sie mit 6 bis 8 Euro pro Meter eher preiswert.

Die Exzentrische: die Nobilistanne

Dieser Baum ist etwas für all jene, die es nicht so perfekt wollen: Die Äste der Nobilistanne, auch als Edeltanne bekannt, wachsen etwas asymmetrisch. Insgesamt ist sie eher schlank. Ihre Nadeln sind silbrig-blau. Außerdem verströmt das Gehölz einen intensiven Duft nach Orange.

Die Zierliche: die Douglasie

Sie hat weiche und dünne Nadeln, die nach Zitrone duften – vor allem, wenn man diese zerreibt. Sie hält sich ähnlich lange wie die Blaufichte, gilt aber als günstiger als diese. Nachteil: Die dünnen Äste biegen sich leicht durch, weshalb der Schmuck nicht zu schwer sein darf.