Wie erkennt man einen Herzinfarkt und was ist zu tun? Thomas Eul, Kardiologe am Rems-Murr-Klinikum in Winnenden und Vorsitzender des Vereins „Gemeinsam gegen den Herzinfarkt“, gibt Tipps.

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Winnenden - Pauschal eine Infarktsituation zu beurteilen und allgemeingültige Tipps zu geben, sei schwierig, sagt Thomas Eul, der Vorsitzende des neu gegründeten Vereins „Gemeinsam gegen den Herzinfarkt“. Er bemüht sich dennoch um eine knappe Beantwortung.

 
Herr Eul, was sind die größten Risikofaktoren für einen Herzinfarkt?
Die nicht beeinflussbaren Faktoren sind die genetische Disposition, das männliche Geschlecht und das Alter. Zu den beeinflussbaren Faktoren zählen das Rauchen, Übergewicht, Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, erhöhte Cholesterinwerte sowie möglicherweise Stress.
Wie äußert sich ein Herzinfarkt?
Das klassische Symptom eines Herzinfarkts ist ein starker Schmerz im Brustkorb, der über mindestens fünf Minuten anhält und gegebenenfalls mit einer Ausstrahlung der Schmerzen in den linken Arm, den Oberbauch, den Kiefer oder die Zähne einhergeht. Doch nicht immer tritt dieses Symptom auf: Auch plötzliche Atemnot ist ein Warnsignal. Des Weiteren kann es zu Schweißausbrüchen, Übelkeit und Erbrechen kommen. Häufig gehen die Beschwerden mit starker Angst einher. Die genannten Beschwerden können kombiniert, aber auch einzeln auftreten.
Was sind die Vorboten eines Infarkts?
Treten Beschwerden wie Enge, Brennen oder Schmerzen im Brustkorb unter Belastung auf, und verbessern sich die Symptome in Ruhephasen wieder, kann dies ein Vorbote für einen Herzinfarkt sein. Gleiches gilt für Atemnot, die unter Belastung auftritt und sich in der Ruhe wieder bessert. Ein Infarkt kann auch ohne jegliche Vorboten auftreten.
Wie reagiert man richtig?
Bei Vorboten: den Hausarzt und einen niedergelassenen Kardiologen aufsuchen; Treten die Symptome eines akuten Herzinfarktes auf: Sofort den Rettungsdienst rufen und nicht versuchen, selbst in die Klinik zu fahren. Je schneller reagiert wird, desto besser sind die Heilungschancen.