Eigentlich ist die Zeit, als Zithermusik groß in Mode war, schon lange vorbei. Doch im Ludwigsburger Stadtteil Oßweil brennt die vor 100 Jahren entfachte Liebe zu dem Zupfinstrument heute noch – vor allem wegen der Familie Breckle.

Ludwigsburg - Wer glaubt, dass man mit diesem Instrument nur behäbig Stuben- oder Schrammelmusik spielen kann, kennt die Oßweiler nicht. „Eins, zwei, drei, vier“, zählt Wolfram Breckle vor – dann setzen die 15 Musiker schwungvoll ein. „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“ klingt durch den Turm des Oßweiler Schlosses, wo die Probe stattfindet. Bill Ramseys 60er-Jahre-Schlager auf Zither. Der Dirigent Wolfram Breckle wippt mit vollem Körpereinsatz im Takt. „Der erste Ton muss rausknallen, und dann müsst ihr euch sofort zurücknehmen“, ruft er seinen Spielern zu. An einer anderen Stelle fordert er „mehr Aggressivität“. Ob Filmmusik, Klassik oder Volkstümliches aus aller Welt – das Repertoire des Zither-Clubs in Ludwigsburg-Oßweil ist breit und die Konzerte sind gut besucht.