Bei der Premiere der Designmesse Dekumo im Wilhelmspalais präsentieren Aussteller Außergewöhnliches für Kleiderschrank, Haushalt und Wohnzimmer.

Psychologie und Partnerschaft: Eva-Maria Manz (ema)

Stuttgart - Im Paradies für Individualisten bleibt kein Wunsch offen. Bunt und einzigartig präsentieren sich die Ausstellungsstücke an den 110 Ständen, die dieses Wochenende auf drei Ebenen im Wilhelmspalais aufgestellt sind. Bei der achten Dekumo in Stuttgart zeigen Design-, Kunst- und Mode-Aussteller aus ganz Deutschland und Österreich einem großen Publikum neue Ideen für Kleiderschrank, Haushalt und Wohnzimmer.

 

Wer durch die offenen, in warmes Licht getauchten Hallen und Räume schlendert, kommt durch Eingänge, deren großgedruckte Wegweiser „Wissenschaft und Technik“ oder „Englische Literatur“ über Nacht überflüssig geworden sind. Bücher finden sich hier jetzt nur noch in Form von Schundromanen wie „Elke, leb wohl“, ein zum praktischen Garderobenhalter umfunktioniertes Stück.

In kleine bunte Fleecetäschchen mit applizierten Stoffmustern, die viele Aussteller anbieten, sollen Besucher ihre Smartphones und Taschentücher betten. Schals mit angenähten Kapuzen, bedruckten Taschen, Krawatten und im Zick-Zack geknüpften Jacken sind fast schon Klassiker, Christbaumschmuck aus gelb-schwarzen Küchenschwämmen und Kerzenständer aus Toilettensaugnäpfen hingegen eher was für Hardcore-Individualisten.

Umweltfreundliche Produkte

Die „Geweih-Manufaktur“ bietet dem modernen Menschen mit Hang zur Tradition einen netten Kompromiss, überzieht ihre Wandgeweihe mit Flockstoff, Federn oder Swarovski-Kristallen und behängt sie mit glitzernden Weihnachtskugeln. „Superjuju“ hat nicht nur Flaschenöffner aus Fußballkicker-Figuren und Ringe aus Wachsmalstiften gebastelt, sondern auch Radiergummis in Form von adretten Schnurrbärten. Die passen gut direkt unter den Anspitzer, in Nasenform gestaltet lässt dieser zwei Spitzvorgänge gleichzeitig zu. Im obersten Stockwerk des Wilhelmspalais werden bei der „Grünen Bühne“ besonders umweltfreundliche Produkte feilgeboten.

Norbert Wetsches und sein Kollege Frank Mosch stellen einzigartigen Schmuck aus: Besucher und Kunden können bei „Edles Formen“ aus Wachs selbst Anhänger und Ringe formen. In der Behindertenwerkstatt in Esslingen-Zell werden diese dann von Goldschmieden und an einer Behinderung leidenden Mitarbeitern in Silberschmuck verwandelt.

Nutzung für nächstes Jahr beantragt

Oliver Scholz, der Veranstalter der Dekumo, ist erschöpft und voller Freude zugleich. Seit Juli arbeiten Scholz und Björn Peters mit ihrer Firma P.S intensiv an dem Konzept für die Messe. Im Wilhelmspalais gab es viele Auflagen der Stadt, eine extra Brandschutztreppe musste außerhalb des Gebäudes für die Dauer der Messe angebracht werden.

Doch die Veranstalter sind so begeistert, dass sie ihrer selbst auferlegten Regel, jedes Jahr die Räumlichkeiten wechseln zu wollen, 2012 wohl untreu werden und bereits jetzt die erneute Nutzung für nächstes Jahr beantragt haben. „Das ist eine großartige Location, ein Traum, man ist mitten in der Stadt in einem aufregenden Gebäude.“