Das Kolping-Bildungswerk nimmt einen neuen Standort in der Innenstadt in Betrieb – ins Berufskolleg am Rotebühlplatz ziehen angehende Grafik- und Modedesigner ein.

Stuttgart - Das neue Gebäude des Kolping-Bildungswerks liegt in bester Innenstadtlage – am Rotebühlplatz, gegenüber der Volkshochschule, direkt an der Partymeile. In den fünfstockigen Bau, in dem früher die CDU ihre Geschäftsstelle hatte, ist bereits Klaus Vogt, der Vorstandsvorsitzende des Kolping-Bildungswerks, mit dessen Verwaltung gezogen. Zum neuen Schuljahr nehmen dort zudem zwei kreative Ausbildungsgänge des Bildungswerks ihren Betrieb auf: An der Theodor-Heuss-Straße 34 werden schon bald Grafik- und Modedesigner ausgebildet.

 

Das Berufskolleg für Grafikdesign zieht aus Fellbach an die Partymeile und startet dort mit fünf Klassen. Und die frühere Modeschule Holzenbecher wird nun – ebenfalls am neuen Standort in der Theodor-Heuss-Straße – als Berufskolleg für Mode und Design vom Kolping-Bildungswerk weitergeführt. Das habe im Unterschied zur bisherigen Berufsfachschule den Vorteil, dass die Schüler auch gleich die Fachhochschulreife erwerben könnten, erklärt Vogt. Beide Schulen sollen als Designschulen zusammengeführt werden und im Endausbau, also bis 2014, insgesamt 200 Schüler beherbergen.

Macs und Nähmaschinen

Für die neue Bestimmung wurden die früheren Büroräume, die unter anderem von einer Versicherung genutzt worden waren, renoviert und in Klassenzimmer umgebaut. Die neuen Mac-Rechner sind bereits installiert, und auch die Nähmaschinen für die Modeschüler stehen an Ort und Stelle. „Wichtig ist, dass hier ein kreativer Geist entsteht“, meint Vogt. Die Umgestaltung des Eingangsbereichs steht noch aus. Geplant sei dort auch eine gastronomische Versorgung.

Am Standort Rosensteinstraße wolle man aber auch weiterhin festhalten. „Die Bahn hat die Lärmschutzwand zugesagt“, berichtet Vogt. Dies sei von Bedeutung, da das Gebäude unmittelbar an der Versorgungsstraße der S-21-Baustelle liege. „In der Rosensteinstraße sind wir mit 850 Schülern an der Kapazitätsgrenze“, sagt Vogt. Grund ist nicht nur die Abendrealschule, die bisher an der Realschule Ostheim untergebracht war und nun an den Nordbahnhof wechselt. Auch die Nachfrage beim sozialwissenschaftlichen Gymnasium sei gestiegen: „Wir werden eine Eingangsklasse mehr bilden.“

Überlegungen zu einer Realschule und einem Gymnasium

Allerdings hegt Vogt noch weitergehende Pläne. Der private Träger beruflicher Schulen würde gern auch in Stuttgart im Wettbewerb der allgemeinbildenden Schulen mitmischen. Geplant seien eine Realschule und ein neunjähriges Gymnasium. „Da sind wir auf der Suche nach einem Standort in der Nähe der Rosensteinstraße.“ In Fellbach startet das Kolping-Bildungswerk bereits jetzt mit einer Realschule und 24 Schülern. Weitere Zukunftspläne hat Vogt auch in Richtung Hochschule. Zum Frühjahr 2013 sei eine Kooperation mit der Westsächsischen Hochschule Zwickau vorgesehen. Dies ermögliche den Absolventen des Berufskollegs Mode und Design den Anschluss für den Bachelorstudiengang Modedesign.