Ihr Weg von der Verdi-Landeschefin ins SPD-Amt startete holprig: Auf dem Parteitag verteidigt sich Leni Breymaier und bekennt sich zu linken Politikzielen. Am Samstag soll der neue Parteivorstand gewählt werden.

Heilbronn - Die bisherige Verdi-Landeschefin Leni Breymaier hat mit einer emotionalen Rede für sich als neue SPD-Landeschefin geworben. „Ich will Menschen begeistern für eine starke SPD. Ich glaube an die Sozialdemokratie“, rief sie am Samstag beim Landesparteitag in Heilbronn. Sie forderte die Delegierten auf, Flügelstreitereien hinter sich zu lassen. Denn die spielten bei den Menschen an der SPD-Basis keine Rolle. Sie bekannte sich zu linken Politikzielen. „Links heißt für mich, mich dafür einzusetzen, dass diese Welt gerechter, friedlicher und nachhaltiger ist.“ Links sein bedeute, für Menschen da zu sein, die nichts anderes zu verkaufen hätten als ihre Hände, ihren Kopf und vielleicht noch ihre Daten.

 

Breymaier verteidigte ihren umstrittenen Plan, Luisa Boos zur Generalsekretärin zu machen. Boos sei nicht nur jung und weiblich und habe einen Migrationshintergrund, sondern sie kenne auch die Ebenen der Partei. „Ich lege Euch Luisa Boos ans Herz“, sagte Breymaier, die viel Applaus und Jubel für ihre Rede bekam. Kritiker befürchten einen Linksruck in der Parteiführung mit Breymaier und Boos an der Spitze. Zudem wird Boos vorgeworfen, sie habe sich vor einigen Jahren als Vizechefin der Jusos zu wenig von Beleidigungen gegen andere Parteimitglieder in einem sozialen Netzwerk distanziert. Der Parteivorstand soll am Samstag komplett neu gewählt werden.