Etliche junge Flüchtlinge harren unter schwierigen Bedingungen auf griechischen Inseln aus. Nun hat die Organisation Ärzte ohne Grenzen angeregt, dass der Südwesten diese aufnehmen könnte.

Stuttgart - Die Organisation Ärzte ohne Grenzen hat die Aufnahme von geflüchteten Jugendlichen und Kindern angeregt, die unter schwierigen Bedingungen auf griechischen Inseln ausharren. Der Kinderarzt Klaus Volmer, der sich für die Organisation engagiert, sagte am Dienstag dem SWR: „Unser Land Baden-Württemberg hat ein wunderbares Zeichen der Menschlichkeit gesetzt, als es die 1000 jesidischen Frauen aufgenommen hat.“ Etwas Ähnliches würde er sich beispielsweise für die Kinder und Jugendlichen wünschen, die im Moment in Lesbos seien. „Vielleicht könnte das Land Baden-Württemberg da ja auch noch mal eine Weihnachtsgeschichte wahr werden lassen.“

 

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte dazu in Stuttgart, so etwas könne Baden-Württemberg nur mit Genehmigung des Bundes machen. Wenn die Bundesregierung geflüchteten Frauen und Kindern Hilfen anbiete, werde Baden-Württemberg sicher seinen Beitrag dazu leisten. „Die Zustände gerade auch für Kinder dort sind wirklich schrecklich“, sagte Kretschmann zu den Bedingungen, unter denen Flüchtlinge etwa auf der Insel Lesbos warten. Auch Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) hatte angeregt, dass Baden-Württemberg mehr junge Flüchtlinge aufnehmen könne, die ohne Verwandte in Aufnahmelagern auf griechischen Inseln festsitzen.

Baden-Württemberg hat seit 2015 in Eigenregie über ein bundesweit einmaliges Projekt rund 1000 hilfsbedürftige jesidische Frauen und Kinder aus dem Nordirak aufgenommen. Aber auch das Projekt musste nach Kretschmanns Angaben zuvor vom Bund genehmigt werden.